Vom blau-gelb angestrahlten Eiffelturm in Paris über Mahnwachen in Brüssel bis hin zu Demos in Tokio: Überall auf der Welt zeigen Menschen am Jahrestag der russischen Invasion ihre Anteilnahme und Solidarität mit der Ukraine. Besonders vor den russischen Botschaften finden viele Protestaktionen statt.
In Berlin ist über Nacht ein zerstörter russischer Panzer vor der russischen Botschaft am Boulevard "Unter den Linden" aufgetaucht. In Warschau wecken Aktivisten russische Diplomaten am Freitag um 6 Uhr morgens mit dem Geräusch von Explosionen und Luftschutzsirenen. Am Tag zuvor hatten in London Aktivisten die Straße vor dem russischen Botschaftsgebäude in den ukrainischen Nationalfarben Blau und Gelb angemalt.
Der 24. Februar 2022 hat die Welt verändert. An diesem Tag war die russische Armee auf Befehl des Präsidenten Wladimir Putin in die Ukraine einmarschiert. Mehr als 150.000 Menschen ließen seither nach westlichen Schätzungen ihr Leben, Millionen andere wurden in die Flucht getrieben.
Ein Jahr später zeigt sich, die Welt steht nach wie vor fest an der Seite der Ukraine.
Deutschland, Europa und die Welt zeigen Unterstützung für die Ukraine
Blau-gelbe Flaggen wehen im Berliner Regierungsviertel, vor dem Europäischen Parlament in Straßburg und vor dem UN-Hauptquartier in New York. Hier hatte die internationale Gemeinschaft am Donnerstag über eine Kriegs-Resolution abgestimmt. Am Ende fiel das Votum der Vollversammlung deutlich aus: 141 der 193 Mitgliedstaaten stimmten für eine Resolution, mit der Russlands Rückzug aus der Ukraine gefordert wird.
In Berlin stimmt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Menschen in Deutschland auf eine lang anhaltende Kraftanstrengung zur Unterstützung der Ukraine ein. "Deutschland ist nicht im Krieg, aber dieser Krieg geht uns an", sagt Steinmeier bei der zentralen Veranstaltung im Schloss Bellevue. "Unsere Entschlossenheit und unsere Geschlossenheit werden noch auf lange Zeit gefordert sein."
In Deutschland, Frankreich und anderen europäischen Ländern sind im Laufe des Tages mehrer Demonstrationen geplant. Bilder und Videos aus Japan und Australien zeigen, dass auch in anderen Staaten Tausende Menschen den Jahrestag als Anlass genommen haben, um gegen den russischen Aggressor zu protestieren. Auf einem Plakat bei einer Demo in Sydney ist Putin mit Hitlerbart zu sehen, auf seiner Stirn steht in roter Farbe "Stop".
Selenskyj gibt sich siegessicher
In Kiew zeigt sich Präsident Wolodymyr Selenskyj unterdessen siegessicher und würdigt den Widerstand seiner Landsleute. "Es war ein Jahr des Schmerzes, der Sorgen, des Glaubens und der Einheit", verkündet Selenskyj in seiner Twitter-Botschaft. Am 24. Februar vor einem Jahr hätten viele ihre Wahl getroffen: "Nicht eine weiße Fahne, sondern die blau-gelbe Fahne. Nicht fliehen, sondern sich stellen. Widerstand und Kampf", schreibt er zu einem emotionalen Video mit Bildern vom Kampf der Ukrainer. "Wir wissen, dass 2023 das Jahr unseres Sieges sein wird."
Es ist eine Botschaft der Hoffnung und Stärke für die Ukrainerinnnen und Ukraine – und gleichzeitig ein Signal an die ganze Welt: Die Ukraine hält Stand. Steht an ihrer Seite!