Wenige Tage nach dem Drohnen-Eklat über Polen zieht Russland Zehntausende Soldaten für eine Militärübung zusammen. Europa ist alarmiert. Alle Entwicklungen im stern-Newsblog.
Wochen nach dem Gipfeltreffen in Alaska mit US-Präsident Donald Trump testet Russlands Staatschef Wladimir Putin seine Grenzen weiter aus: Nach massiven Angriffen auf die Ukraine lässt Moskau Drohnen über Polen fliegen. Das Land fühlt sich provoziert und schießt die Drohnen ab.
Experten sprechen von einer erneuten Eskalationsstufe im Ukrainekrieg. Erstmals wurden russische Drohnen auf dem Territorium eines Nato-Mitgliedes abgeschossen. Während Europa und die Nato noch nach einer Antwort suchen, geht Russland den nächsten Schritt.
Alle aktuellen Entwicklungen lesen Sie im stern-Newsblog:
Wichtige Updates
Christine Leitner
Die Einbestellung eines Botschafters gilt übrigens als deutliche Form des diplomatischen Protests.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte bereits am Mittwoch erklärt, dass er die Verletzung des polnischen Luftraums nicht für ein Versehen halte. Er sehe darin "eine ganz ernsthafte Gefährdung des Friedens in ganz Europa". Merz sprach auch von einer "neuen Qualität von Angriffen, die wir aus Russland sehen".
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte bereits am Mittwoch erklärt, dass er die Verletzung des polnischen Luftraums nicht für ein Versehen halte. Er sehe darin "eine ganz ernsthafte Gefährdung des Friedens in ganz Europa". Merz sprach auch von einer "neuen Qualität von Angriffen, die wir aus Russland sehen".
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Christine Leitner
Deutschland bestellt den russischen Botschafter ein
Auch Deutschland zieht Konsequenzen aus dem Vorfall, bei dem russische Drohnen den polnischen und Nato-Luftraum verletzt haben. Das Auswärtige Amt bestellt den russischen Botschafter ein. Das Agieren des russischen Präsidenten Wladimir Putin sei "gefährlich" und "inakzeptabel", teilt das Ministerium auf der Plattform X zur Begründung mit.
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Thomas Krause
Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärt westliche Befürchtungen wegen des russisch-belarussischen Großmanövers Sapad 2025 für übertrieben. Unter normalen Umständen eines friedlichen Nebeneinanders würden Nachbarstaaten gegenseitig die Militärübungen beobachten, sagt Peskow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge in Moskau.
"Aber jetzt nimmt das westliche Europa uns gegenüber eine feindliche Haltung ein, und das führt zu einer emotionalen Überforderung dieser Länder." Russland habe niemals andere Länder bedroht, behauptet der Kremlsprecher.
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Thomas Krause
Nach dem Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum bestellt Frankreich den russischen Botschafter ein. Man werde ihm sagen, dass man sich nicht einschüchtern lasse, sagte Frankreichs geschäftsführender Außenminister Jean-Noël Barrot im Sender France Inter.
Außerdem müsse Russland aufhören, die Nato und seine Verbündeten zu testen.
Außerdem müsse Russland aufhören, die Nato und seine Verbündeten zu testen.
Barrot nannte das Eindringen inakzeptabel: "Das ist eine vorsätzliche Strategie Russlands, um uns einzuschüchtern, um uns zu testen."
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Thomas Krause
Russland führt nach Angaben des Kreml derzeit keine Gespräche mit der Ukraine. Trotz weiterhin existierender Kommunikationskanäle sei es zu einer "Pause" in den Gesprächen gekommen, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau.
"Die Kommunikationskanäle existieren, sie haben sich gut etabliert", führt Peskow aus. "Unsere Unterhändler haben die Möglichkeit, über diese Kanäle zu kommunizieren, aber im Moment sollten wir wohl eher von einer Pause sprechen."
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Thomas Krause
Die Luftwaffe hat ihre Beteiligung an dem wegen Luftraumverletzungen verstärkten Schutz der polnischen Nato-Außengrenze begonnen. Die Einsatzbereitschaft sei am Vorabend hergestellt worden, sagt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin.
Auf dem Fliegerhorst in Rostock-Laage seien nun zwei Alarmrotten bereit, um sich an bewaffneten Schutzflügen über Polen zu beteiligen.
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Christine Leitner
Die EU bestellt wegen des Drohnen-Vorfalls im polnischen Luftraums die Botschafter von Russland und Belarus ein.
„Wir haben unmissverständlich zum Ausdruck gebracht, dass diese rücksichtslose Handlung eine ernsthafte Eskalation seitens Russlands darstellt.“EU-Beamter in Brüssel
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Christine Leitner
Während Donald Trump die These aufstellt, dass es sich bei dem Drohnen-Vorfall um ein Versehen gehandelt haben könnte, ist Polens Ministerpräsident Donald Tusk vom Gegenteil überzeugt. Mit seiner Einschätzung ist er nicht allein: Nach der Prüfung des Vorfalls halten auch Militärkreise ein Versehen für unwahrscheinlich. Mindestens einer der Flugroboter flog nach Informationen aus Nato-Kreisen in Richtung des Verteilzentrums für die Ukraine-Militärhilfe am polnischen Flughafen Rzeszow.
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Christine Leitner
Unterdessen haben sich die EU-Partner auf eine Verlängerung ihrer Sanktionen gegen mehr als 2500 Russen und russische Organisationen geeinigt. Wie aus Diplomatenkreisen verlautet, haben Ungarn und die Slowakei zuvor ihre Forderung fallen lassen, bestimmte russische Bürger von der Sanktionsliste zu streichen.
Die EU arbeitet derzeit an ihrem 19. Sanktionspaket gegen Russland.
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Christine Leitner
Großbritannien will neue Russland-Sanktionen verhängen, wie Außenministerin Yvette Cooper bei einem Besuch in Kiew ankündigt. Demnach handelt es sich um insgesamt 100 neue Maßnahmen, die sich vor allem gegen den russischen Militär- und Energiesektor richten – und die das Außenministerium als Reaktion auf den Drohnen-Eklat in Polen verstanden haben will.
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Christine Leitner
Wir würden Ihnen an dieser Stelle gerne Fotos des Militärmanövers zeigen. Dass Russland und Belarus schätzungsweise über 40.000 Soldaten trainieren, ist einen Blick wert. Leider gibt es bisher nur Archivbilder aus den vergangenen Jahren. Aber die dürften ein guter Vorgeschmack sein:
Wie Wladimir Putin die Manöver verfolgt – hier bei der Übung "Zentr-2019" vor sechs Jahren – damals zusammen mit China. Alexei Nikolsky / Sputnik Kremlin / AP / DPA
Strategische Übung "Sapad-2021" von Russland und Belarus im Jahr 2021. Vadim Savitskiy / Russian Defense Ministry Press Service / AP / DPA
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Christine Leitner
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow betont zwar, dass sich das Manöver nicht gegen ein anderes Land richte. Doch vor dem Hintergrund des Drohnen-Eklats am Mittwoch dürften Europa und die Nato-Verbündeten die Militärübungen durchaus als Bedrohung interpretieren. Bereits vor dem Vorfall hatte der polnische Ministerpräsident Donald Tusk die bevorstehenden "Sapad"-Manöver als "sehr aggressiv" bezeichnet. Außerdem dürften die Übungen düstere Erinnerungen wecken: 2022 hatte Russland die strategischen Übungen genutzt, um seinen Angriffskrieg auf die Ukraine vorzubereiten.
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Christine Leitner
Polen, Litauen und Lettland sind angesichts der russischen Militärübungen verstimmt. Alle drei Länder haben ihre Sicherheitsvorkehrungen verschärft und den Flugverkehr in einigen Gebieten eingeschränkt. Polen ordnete für die Dauer der Manöver zudem die vollständige Schließung seiner Grenze zu Belarus an. Moskau forderte Warschau am Donnerstag auf, diese Entscheidung rasch zu "überdenken" und verurteilte "konfrontative Maßnahmen".
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Christine Leitner
Ziel des bis zum 16. September geplanten Manövers sei es, die Fähigkeiten von Kommandeuren und Stäben sowie die Zusammenarbeit und die Ausbildung von Truppen zu verbessern, teilt das Moskauer Ministerium auf Telegram mit. In einer ersten Phase sollen die Truppen die Abwehr eines Angriffs auf Russland und dessen Verbündeten Belarus simulieren. Die zweite Phase konzentriere sich auf die "Wiederherstellung der territorialen Integrität des Unionsstaates und die Zerschlagung des Feindes", heißt es weiter.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hatte am Donnerstag erklärt, die Übungen, auch die in der Nähe der polnischen Grenze, richteten sich nicht gegen ein anderes Land.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hatte am Donnerstag erklärt, die Übungen, auch die in der Nähe der polnischen Grenze, richteten sich nicht gegen ein anderes Land.
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Christine Leitner
Russland und Belarus starten Militärmanöver an Nato-Ostflanke
Unter dem Namen "Sapad 2025" (Westen 2025) startet Russland heute mit seinem Verbündeten Belarus ein militärisches Großmanöver. Stattfinden wird es vor allem in der Nähe einer Stadt östlich der Hauptstadt Minsk. Einige "praktische" Übungen werden die Soldaten aber auch auf russischem Staatsgebiet in der Ostsee und in der Barentssee absolvieren, teilt die russische Armee mit. Die Bundeswehr geht davon aus, dass an dem Manöver etwa 13.000 Soldaten in Belarus und weitere 30.000 auf russischem Gebiet beteiligt sein werden.
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DPA · AFP · Reuters