Bundesregierung genehmigt Verkauf von 100 Panzerhaubitzen +++ Gazprom bucht höhere Kapazität bei Gasleitung durch Slowakei +++ Die Nachrichten zu Russlands Krieg in der Ukraine im stern-Liveblog.
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine am 154. Tag.
Lesen Sie hier die wichtigsten Nachrichten und Entwicklungen des Tages.
Niels Kruse
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Selenskyj will EU mit Strom aushelfen
Niels Kruse
Mit Blick auf die Energiekrise in Europa hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj der EU eine Unterstützung mit Strom aus seinem Land angeboten. "Wir bereiten uns auf die Erhöhung unseres Stromexports für die Verbraucher in der Europäischen Union vor", sagte der Staatschef in seiner abendlichen Videobotschaft. "Unser Export erlaubt es uns nicht nur, Devisen einzunehmen, sondern auch unseren Partnern, dem russischen Energiedruck zu widerstehen", meinte er zu den deutlich reduzierten Gaslieferungen.
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Niels Kruse
Die durch ihre Live-Protestaktion im russischen Fernsehen gegen den Militäreinsatz in der Ukraine bekannt gewordene Journalistin Marina Owsjannikowa muss sich ab Donnerstag vor Gericht verantworten. Der 44-Jährigen wird vorgeworfen, die russische Armee "diskreditiert" zu haben. Bei dem Prozess in Moskau droht ihr eine lange Haftstrafe.
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Separatistenchef fordert Russland auf, den Großteil der Ukraine zu erobern
Niels Kruse
Klare wie gruselige Worte des Chefs der prorussischen Separatisten in der Donezk-Region. Auf Telegram fordert Denis Puschilin Russland auf, den Großteil der Ukraine zu erobern: "Heute ist die Zeit gekommen, russische Städte zu befreien, die von Russen gegründet wurden: Kiew, Tschernihiw, Poltawa, Odessa, Dnipro, Charkiw, Saporischschja, Luzk", schrieb der Separatistenführer zum Jahrestag der Befreiung der belarussischen Stadt Brest von den Nationalsozialisten. Die von Puschilin als "russisch" bezeichneten Städte decken fast das gesamte Gebiet der Ukraine ab.
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Daniel Wüstenberg
Ein Kleintransporter mit einer aus der Ukraine geretteten Löwin ist bei einer Panne auf der Autobahn 5 bei Offenburg liegen geblieben. Wie die Polizei mitteilt, war die Fahrerin unterwegs nach Frankreich und konnte nach der Panne ihren heimischen Abschleppdienst nicht erreichen. Es kam ein deutscher Abschleppdienst, und das Fahrzeug wurde nach 15 Minuten in einer Werkstatt repariert, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Fahrerin eines Tiertransportunternehmens konnte ihre Fahrt mit dem Fahrzeug und der Löwin, die in einer gesicherten Box war, fortsetzen.
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Daniel Wüstenberg
Der Tischtennis-Weltverband ITTF schließt die russischen und belarussischen Teams von der Mannschaft-Weltmeisterschaft im chinesischen Chengdu aus. Das gab die ITTF nach einer zweitägigen Sitzung ihres Exekutivkomitees in Malmö bekannt. Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine hatte der Weltverband bereits am 1. März alle russischen und belarussischen Spielerinnen und Spieler von internationalen Wettbewerben ausgeschlossen.
In Deutschland hatte sich zuletzt der 1. FC Köln dafür stark gemacht, Vereine aus Belarus von den europäischen Fußball-Wettbewerben auszuschießen. Mehr dazu lesen Sie hier:
In Deutschland hatte sich zuletzt der 1. FC Köln dafür stark gemacht, Vereine aus Belarus von den europäischen Fußball-Wettbewerben auszuschießen. Mehr dazu lesen Sie hier:
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Daniel Wüstenberg
Der russische Energiekonzern Gazprom bucht nach Angaben des Pipelinebetreibers Eustream deutlich mehr Kapazität bei der Transgas-Leitung durch die Slowakei als in den vergangenen Tagen. Die Buchung deutet darauf hin, dass Gazprom die bei Nord Stream 1 ausfallenden Gaslieferungen nach Europa über die Route durch die Slowakei ausgleicht.
Die Buchung zusätzlicher Kapazität ist jedoch kein Beweis dafür, dass Gazprom tatsächlich mehr Gas schicken wird. Allerdings gibt es weitere Indizien dafür. So hatte sich der Betreiber des ukrainischen Pipeline-Abschnitts TSOU am Dienstag beschwert, dass der russische Gasriese dort ohne Vorwarnung den Druck in den Leitungen erhöht habe. Das spricht dafür, dass Gazprom mehr Gas pumpt. Dem widersprechen allerdings Daten der Messstation Sudscha am Übergang zwischen Russland und der Ukraine.
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Daniel Wüstenberg
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wirft Russland wegen des Ukraine-Kriegs die Haltung einer Kolonialmacht vor. "Russland ist eine der letzten Kolonialmächte", sagt Macron bei einem Besuch im westafrikanischen Benin. Das habe sich gezeigt, als Russland entschieden habe, "ein benachbartes Land zu überfallen, um seine eigenen Interessen zu vertreten", erkläre er. Russland habe einen "Territorialkrieg" wie aus dem 19. Jahrhundert angezettelt, mit dem in Europa niemand mehr gerechnet habe. "Das ist ein Krieg des frühen 20. oder auch des 19. Jahrhunderts", so Macron mit Blick auf den russischen Einmarsch in der Ukraine. "Und das sage ich auf einem Kontinent, der koloniales Machtstreben erlitten hat", sagte er in Anspielung auf die koloniale Vergangenheit vieler afrikanischer Staaten.
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Berichte: Bundesregierung genehmigt Verkauf von 100 Panzerhaubitzen
Florian Schillat
Die Bundesregierung hat einem Medienbericht zufolge den Verkauf von 100 neuen Panzerhaubitzen an die Ukraine genehmigt. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" zuerst berichtete, erteilte das zuständige Wirtschaftsministerium dem Münchner Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann (KMW) die Herstellungsgenehmigung. Das Budget für die Artilleriegeschütze des Typs Panzerhaubitze 2000 beträgt 1,7 Milliarden Euro, wie ein KMW-Sprecher dem Magazin sagte. Seinen Angaben zufolge stellte KMW am 11. Juli den Antrag beim Ministerium und erhielt zwei Tage später die Genehmigung für die Produktion. Das Unternehmen wollte sich zunächst nicht dazu äußern. Auch ZDF und "Welt" berichteten über die Genehmigung.
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Florian Schillat
Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz ruft die Bundesregierung zur raschen Umsetzung des sogenannten Panzer-Ringtauschs mit Polen als Hilfe für die Ukraine auf. Es wäre nicht gut, wenn die polnische Enttäuschung wegen Verzögerungen bestätigt würde. Das sagte Merz bei einem Besuch in Warschau. Deutschland müsse den Verpflichtungen nachkommen, die es eingegangen sei. Polen ist enttäuscht über den geplanten Ringtausch: Es hat mehr als 200 Panzer als Militärhilfe an die von Russland angegriffene Ukraine abgegeben, ist aber unzufrieden mit dem deutschen Angebot eines Ausgleichs.
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Florian Schillat
Die von russischen Truppen besetzte und schwer zerstörte Hafenstadt Mariupol im Südosten der Ukraine soll mit einer Fähre stärker an das russische Kernland angebunden werden. "Die Route wird für die Anlieferung verschiedener Güter genutzt, die für den Wiederaufbau der Infrastruktur von Mariupol und anderer Ortschaften in den Volksrepubliken Donezk und Luhansk nötig sind", hat das russische Verteidigungsministerium in seinem Telegram-Kanal mitgeteilt.
Mariupol wurde kurz nach Kriegsbeginn im Februar von moskautreuen Truppen eingeschlossen, aber erst Ende Mai nach monatelangen schweren Gefechten vollständig eingenommen. In der Zeit wurde die Stadt, in der vor dem Krieg mehr als 400.000 Menschen lebten, fast vollständig zerstört. Die prorussischen Separatisten, die Mariupol inzwischen kontrollieren, haben den Wiederaufbau der Stadt versprochen. Die Fähre mit einer Nutzlast von 700 Tonnen soll die dafür nötigen Güter liefern.
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Florian Schillat
Österreich will seine staatliche Gasreserve zumindest zu "einem wichtigen Teil" im Speicher Haidach einlagern, der auch für die Versorgung deutscher Kunden von Bedeutung ist. Dies hat Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) nach einer Kabinettssitzung in Mauerbach bei Wien mitgeteilt. Insgesamt werde bis zum 1. November Erdgas mit einer Energiemenge von 20 Terawattstunden Erdgas in diverse Speicher gepumpt, dies entspreche etwa drei Monatsverbräuchen, heißt es. Insgesamt sei Österreich auf einem guten Weg, sich deutlich unabhängiger von russischem Gas zu machen, so Gewessler.
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DPA · AFP
mad / nik / fs / wue