Russische Kriegsgegner sabotieren offenbar heimische Schienennetze +++ UN debattieren über "schmutzige Bombe" +++ Biden und Sunak wollen bei Unterstützung der Ukraine zusammenarbeiten +++ Die Nachrichten zu Russlands Krieg gegen die Ukraine im stern-Liveblog.
Die Meldungen vom 245. Kriegstag im stern-Liveblog:
Leonie Scheuble
Nach Gesprächen in Moskau und Washington haben die Vereinten Nationen Hoffnung auf eine Verlängerung des Abkommens für den Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer. "Wir sind sehr daran interessiert, dass dies jetzt umgehend erneuert wird. Es ist wichtig für den Markt. Es ist wichtig für die Kontinuität. Und ich bin immer noch relativ optimistisch, dass wir das schaffen werden", sagt der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths. Ohne eine Erneuerung würde das Abkommen am 18. November auslaufen. Zuvor hatte Russland mehrfach damit gedroht, die wichtige Vereinbarung - unter der seit Ende Juli etwa neun Millionen Tonnen Getreide aus dem Kriegsland verschifft wurden - platzen zu lassen.
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Leonie Scheuble
In der Ukraine sind zehn weitere Soldaten aus russischer Kriegsgefangenschaft angekommen. Ein Offizier und neun Soldaten im Mannschaftsrang seien freigelassen worden, teilt der Chef des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, auf Telegram mit. Zudem sei der Leichnam eines US-Bürgers übergeben worden, der aufseiten der Ukraine gekämpft habe und im Juli getötet worden sei. Jermak macht keinen Angaben dazu, welche Gegenleistung die Ukraine erbracht hat. "Wir werden weitermachen, bis alle von uns wieder zu Hause sind", schreibt er.
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Leonie Scheuble
Die atomaren Drohungen Russlands werden die Nato nach Angaben von Generalsekretär Jens Stoltenberg nicht von der weiteren Unterstützung der Ukraine abhalten. Das Bündnis lasse sich nicht einschüchtern oder davor abschrecken, das Selbstverteidigungsrecht der Ukraine solange wie nötig zu unterstützen, sagt er bei einer Pressekonferenz mit Rumäniens Regierungschef Nicolae Ciuca. Die ukrainischen Streitkräfte würden jede Woche stärker und besser ausgestattet.
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Leonie Scheuble
Mit dem Abschuss von Interkontinentalraketen testet Russland derzeit die Einsatzbereitschaft seiner strategischen Atomstreitkräfte. Das mehrtägige Manöver war erwartet worden und löste deshalb trotz der internationalen Spannungen keine Besorgnis bei westlichen Militärs aus. Es ist bereits das zweite große Manöver dieser Art in diesem Jahr. Zuletzt hatte Russland am 19. Februar die Waffen getestet – kurz vor Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine am 24. Februar.
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Leonie Scheuble
Mit Vorher-Nachher-Satellitenaufnahmen dokumentiert die UN-Kulturorganisation Unesco Schäden und Zerstörung an Kultureinrichtungen in der Ukraine. Bis zum heutigen Tage haben sie 207 beschädigte Stätten aufgelistet. Die Informationen werden neu auf einer eigens eingerichteten Online-Plattform gesammelt, die zunächst Experten, aber in Kürze auch der Öffentlichkeit zugänglich sein soll, wie die Direktorin der Unesco-Abteilung für Kultur und Notsituationen, Krista Pikkat, berichtet. Zu sehen ist darauf unter anderem das Theater von Mariupol, in dem kurz nach Kriegsbeginn im März hunderte Zivilisten Zuflucht gesucht hatten. Am 16. März zerstörten russische Bomben einen Großteil des Gebäudes.
Satellitenbilder zeigen das Theater von Mariupol vor (l.) und nach der russischen Bombardierung. Uncredited/AP/dpa
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Leonie Scheuble
Seit Beginn der Räumung der südukrainischen Region Cherson durch die pro-russische Verwaltung haben nach deren Angaben mehr als 70.000 Zivilisten ihre Häuser verlassen. "Ich bin sicher, dass mehr als 70.000 Menschen innerhalb einer Woche gegangen sind, seitdem die Überfahrten organisiert wurden", sagt der pro-russische Verwaltungschef der Region Cherson, Wladimir Saldo, dem Sender "Krym 24". Die Verwaltung hatte am 19. Oktober mit der Räumung begonnen und die Menschen vom rechten an das linke Ufer des Dnipro gebracht, das weiter entfernt von der Front liegt.
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Leonie Scheuble
Nach Ansicht des Kremlchefs habe die Ukraine ihre Souveränität als Staat "faktisch" verloren und die Steuerung des Landes den USA überlassen. Die USA nutzten die Ukraine heute als "Rammbock" gegen Russland und den postsowjetischen Raum, sagt Putin bei einer Sitzung von Vertretern der staatlichen Sicherheitsorgane der Länder der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS). Er fordert die Geheimdienste der Länder auf, wachsam zu sein.
Die USA würden die Ukraine immer mehr mit schweren Waffen ausrüsten und dabei ignorieren, dass das Land nach einer Atombombe strebe. "Es ist auch bekannt, dass es Pläne gibt für eine Provokation, eine so sogenannte schmutzige Bombe einzusetzen", behauptet der Präsident – ohne jeden Beweis. Im stern-Podcast "Ukraine – Die Lage" warnt Militärexperte Masala vor einer Eskalation der Lage.
Die USA würden die Ukraine immer mehr mit schweren Waffen ausrüsten und dabei ignorieren, dass das Land nach einer Atombombe strebe. "Es ist auch bekannt, dass es Pläne gibt für eine Provokation, eine so sogenannte schmutzige Bombe einzusetzen", behauptet der Präsident – ohne jeden Beweis. Im stern-Podcast "Ukraine – Die Lage" warnt Militärexperte Masala vor einer Eskalation der Lage.
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Putin beaufsichtigt Training der strategischen Abschreckungskräfte
Marc Drewello
Russlands Präsident Putin hat einer Übung der "strategischen Abschreckungskräfte" seines Landes beigewohnt. "Unter der Führung des Oberbefehlshabers der Streitkräfte, Wladimir Putin, haben die strategischen Abschreckungskräfte am Boden, zu Wasser und in der Luft ein Training abgehalten", teilt der Kreml mit. Die Übung habe den Abschuss von ballistischen Raketen und von Marschflugkörpern umfasst. Aufgabe der Kräfte ist im weitesten Sinne die Reaktion auf Bedrohungen von außen, unter anderem im Falle eines Atomkrieges. Sie sind mit Interkontinentalraketen, strategischen Langstreckenbombern, U-Booten, Schiffen und Marineflugzeugen ausgerüstet.
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Marc Drewello
Die Ukraine fordert zur Abwehr russischer Raketen- und Drohnenangriffe und als Sicherheitsgarantie für die Zukunft erneut mit Nachdruck den Aufbau einer Luftverteidigung. Die unverzügliche Lieferung einer ausreichenden Zahl an Mitteln für die Flugabwehr sei dringend notwendig, um den "russischen Raketenterror" zurückzuschlagen, sagt der Chef des Präsidentenbüros, Andrij Jermak, nach Gesprächen mit den nationalen Sicherheitsberatern der USA, Großbritanniens und Frankreichs. Die Entwicklung eines effektiven Systems der Flugabwehr müsse eines der Elemente für die Sicherheitsgarantien der Ukraine sein.
Nach Darstellung Jermaks laufen weiter Gespräche in einer internationalen Expertengruppe über die Schaffung von Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Demnach soll ein Positionspapier dazu entstehen, wie die Ukraine künftig als Nachbar von Russland mit Sicherheitsgarantien existieren kann.
Nach Darstellung Jermaks laufen weiter Gespräche in einer internationalen Expertengruppe über die Schaffung von Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Demnach soll ein Positionspapier dazu entstehen, wie die Ukraine künftig als Nachbar von Russland mit Sicherheitsgarantien existieren kann.
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Marc Drewello
Der Autobauer Mercedes-Benz will sich weiter aus Russland zurückziehen und seine Anteile an russischen Tochtergesellschaften an einen lokalen Investor veräußern. Bei dem Investor handele es sich um den lokalen Händler Avtodom, teilt Finanzvorstand Harald Wilhelm in Stuttgart mit. Der Vollzug der Transaktion stehe allerdings noch unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen. Wilhelm spricht von einem "konsequenten Schritt", nachdem das Unternehmen nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine bereits den Export von Fahrzeugen nach Russland sowie die lokale Fertigung eingestellt hatte.
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Kriegsgegner sabotieren offenbar russische Schienennetze
Marc Drewello
Russische Kriegsgegner haben nach Einschätzung britischer Geheimdienste in den vergangenen Monaten wiederholt das Schienennetz im eigenen Land sabotiert. Die Beschädigung einer Bahnstrecke nahe eines Dorfes unweit der russisch-belarussischen Grenze Anfang dieser Woche sei bereits der sechste Akt seit Juni gewesen, zu dem sich eine russische Anti-Kriegs-Gruppe namens "Stop the Wagons" bekannt habe, heißt es im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Die Aktionen seien Teil eines größeren Trends zu vermehrten Angriffen auf die Schienennetze in Russland und Belarus. Die russische Armee sei enorm abhängig von dem mehr als 33.000 Schienenkilometer umfassenden Netz in Russland, um ihre Einheiten in die Ukraine zu transportieren. Da viele Strecken isoliert durch kaum besiedelte Gegenden führten, sei es schwierig, sie gegen Sabotage abzusichern, heißt es von den Briten. Der Kreml werde zunehmend besorgt darüber sein, dass selbst eine kleine Gruppe von Bürgern den Krieg so vehement ablehne, dass sie auf physische Sabotage zurückgreife.
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Marc Drewello
In der Ukraine wollen die ukrainischen Streitkräfte weiter Gelände von den russischen Besatzern zurückerobern. Beide Seiten haben in den letzten Wochen viele neue Soldaten an die Front verlegt. Auf politischer Ebene richtet Kiew derweil den Blick nach Europa: In Frankreich empfängt Präsident Emmanuel Macron heute Bundeskanzler Olaf Scholz - bei dem Treffen geht es auch um verteidigungspolitische Fragen.
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UN-Sicherheitsrat debattiert über "schmutzige Bombe"
DPA · AFP
mad