EU einigt sich auf Sanktionspaket gegen Russland +++ Ukrainische Gegenoffensive behindert Versorgung russischer Truppen +++ Putin unterschreibt Gesetz zur Annexion +++ Alle Entwicklungen zum Krieg in der Ukraine im stern-Liveblog.
Nach der als Völkerrechtsbruch kritisierten russischen Annexion mehrerer ukrainischer Gebiete betont Präsident Selenskyj in Kiew Erfolge bei der Verteidigungsoperation. Bei dem Vormarsch der ukrainischen Armee sind nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj in den vergangenen Tagen Dutzende Ortschaften aus russischer Besatzung befreit worden. Kremlchef Wladimir Putin hatte überdies zur Verstärkung der russischen Streitkräfte eine Teilmobilmachung angeordnet. Von 300.000 Reservisten, die eingezogen werden sollen, seien inzwischen zwei Drittel einberufen, hatte Verteidigungsminister Sergej Schoigu zuvor mitgeteilt.
Alle aktuellen Entwicklungen zum Krieg in der Ukraine im stern-Liveblog:
Tim Schulze
In der vor kurzem von ukrainischen Truppen befreiten Stadt Lyman sind ukrainischen Medien zufolge Gräber von mehr als 50 Zivilisten gefunden worden. "Die Russen haben Gräben ausgehoben und Personen, die sie der Kollaboration mit dem ukrainischen Militär verdächtigten, gezwungen, die Leichen der Toten für die Umbettung einzusammeln", teilte der ukrainische Internet-Fernsehsender Hromadske mit. Dazu präsentierte er Fotos der Grabstätte.
Nach Angaben des Mediums sind einige Opfer durch den Beschuss der Stadt ums Leben gekommen. Lyman war im Mai nach intensiven Kämpfen von moskautreuen Truppen eingenommen und Anfang Oktober nach ebenfalls schweren Gefechten von den Ukrainern zurückerobert worden. Während bei einigen Toten die Namen angegeben sind, stehen auf anderen Gräbern nur Nummern.
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Niels Kruse
Beförderung für den "Bluthund": Inmitten militärischer Rückschläge hat Wladimir Putin den autoritär herrschenden Machthaber der Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, in den Rang eines Generaloberst erhoben. Er sei Putin "unglaublich dankbar" für die "große Wertschätzung", schrieb Kadyrow auf Telegram. Generaloberst ist hinter Marschall und Armeegeneral der dritthöchste Dienstgrad der russischen Streitkräfte. Der Tschetschene hatte die Kriegsführung des Kremls zuletzt kritisiert und ein härteres Vorgehen gegen die Ukraine gefordert.
Lesen Sie hier mehr über Ramsan Kadyrow:
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Niels Kruse
Tschechiens Präsident Milos Zeman warnt vor dem "ernsten Risiko" eines nuklearen Konflikts im russischen Krieg gegen die Ukraine. Seiner Ansicht nach sollte der Westen den Kreml deutlich machen, dass er in einem solchen Fall nicht nur mit einer diplomatischen Reaktion, sondern mit einer "entschiedenen militärischen Antwort" rechnen müsse. "Mit allen Folgen, die das haben kann", so der 78-Jährige.
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Putin ordnet an, das AKW Saporischschja zu verstaatlichen
Niels Kruse
Russlands Präsident Wladimir Putin hat angeordnet, das von seinen Truppen besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja zu verstaatlichen. "Die Regierung ist angewiesen zu gewährleisten, dass Objekte zur Nutzung von Atomenergie des Kernkraftwerks Saporischschja und anderes für dessen Funktion notwendiges Eigentum in den staatlichen Besitz übernommen werden", heißt es in dem Dekret. Das AKW Saporischschja ist das größte Kernkraftwerk in Europa, de facto wird es seit März von Russland kontrolliert. In den vergangenen Monaten war es mehrfach unter Beschuss geraten und musste sogar heruntergefahren werden.
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Niels Kruse
Ungewöhnliches Trio: Spanien und Portugal bewerben sich gemeinsam mit der Ukraine für die Fußball-Weltmeisterschaft 2030. "Es wurde offiziell bekannt gegeben, dass Portugal, Spanien und die Ukraine eine gemeinsame Bewerbung für die Ausrichtung der Weltmeisterschaft 2030 einreichen", teilte der ukrainische Verband mit. Mit Hinzuziehung der Ukraine rechnen sich Spanien und Portugal vermutlich bessere Chancen auf den Zuschlag bei der Vergabe der WM 2030 aus. Bessere Chancen hat aktuell die Gemeinschaftsbewerbung von Argentinien, Chile, Paraguay und Uruguay.
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Russische Kriegsgegnerin Owsjannikowa aus Hausarrest geflohen
Niels Kruse
Die wegen ihrer Kritik am Ukraine-Krieg bekannt gewordene frühere russische Fernsehredakteurin Marina Owsjannikowa ist nach eigenen Angaben aus dem Hausarrest geflohen. Auf Telegram schreibt die 44-Jährige: "Ich betrachte mich als völlig unschuldig und da unser Staat sich weigert, sich an seine eigenen Gesetze zu halten, weigere ich mich seit dem 30. September 2022, mich an die mir auferlegte Zwangsmaßnahme in Form von Hausarrest zu halten, und ich entlasse mich selbst aus diesem." Der Arrest ist Teil eines Strafverfahrens, in dem sie wegen der Verbreitung von angeblichen Falschinformationen über die russischen Streitkräfte angeklagt ist. Ihr drohen bis zu zehn Jahre Haft.
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Daniel Wüstenberg
In Russland ist der Verkauf von Antidepressiva in Apotheken zuletzt deutlich gestiegen. In der Woche vom 19. bis 25. September sei der Absatz um 120 Prozent gestiegen, meldet die Staatsagentur Tass unter Berufung auf Zahlen des Chemiekonzerns DSM. Russlands
Die Chefin der Allianz pharmazeutischer Verbände, Viktoria Presnjakowa, sagt der Staatsagentur, seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar sei die Nachfrage nach Antidepressiva, Schlaf- und Beruhigungsmitteln in Russland gegenüber den Vorjahren deutlich gestiegen. Sie führte das auf die "geopolitische und wirtschaftliche Lage" zurück.
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Niels Kruse
Russland will die zuletzt von ukrainischen Truppen befreiten Gebiete nicht aufgeben und bald wieder unter seine Kontrolle bringen. "Sie werden für immer zu Russland gehören", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Er bezog sich damit auf Teile von Gebieten, die Russland völkerrechtswidrig annektiert hat, die aber unter der Kontrolle ukrainischer Truppen sind. Bestimmte Gebiete müssten noch eingenommen werden, sagte er mit Blick auf die laufende Gegenoffensive der Ukraine. "Wir werden uns mit der Bevölkerung beraten, die mit Russland leben möchte." Über die Gebietsgröße sagte Peskow, momentan gehe um die zum Zeitpunkt der Aufnahme der Regionen in die Russische Föderation gültigen Grenzen.
Lesen Sie dazu auch die Analyse von Florian Schillat:
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Volker Königkrämer
Russland will die zuletzt von ukrainischen Truppen befreiten Gebiete nicht aufgeben und bald wieder unter seine Kontrolle bringen. "Sie werden für immer zu Russland gehören", sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow der Staatsagentur Tass zufolge. Er bezieht sich damit auf Teile von Gebieten, die Russland völkerrechtswidrig annektiert hat, die aber unter der Kontrolle ukrainischer Truppen sind. Bestimmte Gebiete müssten noch eingenommen werden, sagt Peskow mit Blick auf die Gegenoffensive des Nachbarlandes ein. "Wir werden uns mit der Bevölkerung beraten, die mit Russland leben möchte."
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Volker Königkrämer
Das Bundeskriminalamt (BKA) warnt laut einem Bericht des "Spiegel" vor Sabotageakten gegen die kritische Infrastruktur. Das Magazin beruft sich auf ein Schreiben der Behörde an Vertreterinnen und Vertreter der deutschen Wirtschaft. Hintergrund ist demnach die offensichtlich mutwillige Beschädigung der Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 in der Ostsee.
In dem Schreiben des BKA heißt es laut "Spiegel", dass es zu weiteren Sabotageaktionen gegen die so genannte kritische Infrastruktur kommen könnte, auch "in quantitativ und gegebenenfalls auch qualitativ gesteigerter Form". Attacken könnten sich etwa gegen Gas- und Stromleitungen sowie Internetkabel in der Tiefsee richten. Aber auch Offshore-Anlagen oder Einrichtungen an Land wie LNG-Terminals oder Windkraftanlagen könnten "ein weiteres Angriffsziel darstellen", heißt es demnach weiter. Auch Cyberattacken seien hier "in Betracht zu ziehen".
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Ukraine meldet den Beginn der Rückeroberung von Luhansk
Niels Kruse
"Die Rückeroberung der Region Luhansk hat begonnen", erklärt der ukrainische Gouverneur Serhij Gajdaj auf Telegram. Mehrere Siedlungen seien bereits "befreit" worden, die ukrainische Armee habe dort die Fahne der Ukraine gehisst. Luhansk ist eine der vier ukrainischen Regionen, die Russland für annektiert erklärt hat. Am Mittwoch ist die völkerrechtswidrige Annexion in Russland offiziell "in Kraft getreten".
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Niels Kruse
Leda hat geschlafen, als die S-300 in der Nachbarschaft einschlugen. Die 56-Jährige aus einem Ort in der Nähe von Kramatorsk, Ukraine wurde im Gesicht verletzt, ihr Mann am Bein. Ihr Haus wurde größtenteils zerstört. Nun hofft sie auf Hilfe durch die Regierung in Kiew.
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DPA · AFP
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