Moskau hebt Sicherheitsgarantien für ukrainische Getreideexporte auf +++ Angriffe auf ukrainische Hafenstadt Odessa +++ Kreml droht wegen Krim-Schäden mit Vergeltung +++ Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine im stern-Newsblog.
Die Meldungen des 510. Tages von Russlands Krieg gegen die Ukraine im stern-Newsblog:
Niels Kruse
Das stern-Team sagt Tschüs für heute.
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Niels Kruse
Russland hat Südafrika nach Angaben von dessen Präsident Cyril Ramaphosa gewarnt, dass eine Verhaftung von Kremlchef Wladimir Putin einer "Kriegserklärung" gleichkäme, wie Ramaphosa in einer Erklärung schreibt. Er könnte dem südafrikanischen Volk gegenüber nicht verantworten, "das Risiko eines Krieges mit Russland einzugehen". Der russische Staatschef ist trotz eines internationalen Haftbefehls zu einem Gipfel der aufstrebenden Brics-Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika vom 22. bis 24. August nach Johannesburg eingeladen. Südafrika hat nun beim Internationalen Strafgerichtshof eine Ausnahmeregelung beantragt.
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USA liefert Waffen für 1,3 Milliarden Dollar in die Ukraine
Niels Kruse
Sicher nicht nur angesichts des zähen Verlaufs bis Stillstands der ukrainischen Gegenoffensive legen die USA bei der Militärhilfe nach: Waffen im Wert von 1,3 Milliarden US-Dollar liefern die Vereinigten Staaten in das attackierte Land.
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Niels Kruse
Hören Sie im stern-Ukraine-Podcast den Sicherheitsexperten Christian Mölling über das ausgelaufene Getriebeabkommen.
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Niels Kruse
Das erste große Gipfeltreffen der EU mit lateinamerikanischen und karibischen Staaten seit acht Jahren wird von Streit über eine Erklärung zum Ukraine-Krieg überschattet. Mit Russland verbündete Länder wie Nicaragua, Venezuela und Kuba setzten bei der Zusammenkunft in Brüssel durch, dass der Text keine explizite Verurteilung des Krieges enthält und Russland nicht einmal erwähnt wird. Nicaragua wollte am Ende nicht einmal einen Minimalkompromiss mittragen. Grund war nach Angaben von Diplomaten, dass dort von einem "Krieg gegen die Ukraine" und der "Notwendigkeit eines gerechten und nachhaltigen Friedens" die Rede ist.
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Rune Weichert
Russland befindet sich nach Einschätzung des inhaftierten russischen Oppositionellen Ilja Jaschin in einer "schweren Staatskrise". Der abgebrochene Aufstand der Wagner-Gruppe Ende Juni verdeutliche, dass eine "Ära der Unruhen" in dem Land bevorstehe, erklärt Jaschin in einem schriftlichen, am Montag in der französischen Zeitung "Le Figaro" veröffentlichten Interview.
Jaschin ist einer der letzten noch in Russland verbliebenen lautstarken Kritiker des Kremls. Mitte April war er mit einem Berufungsverfahren gegen seine Verurteilung zu achteinhalb Jahren Haft wegen Kritik an Russlands Krieg in der Ukraine und Verbreitung von "Falschinformationen" über die russische Armee gescheitert.
Der Aufstand unter Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin habe "mehrere schwerwiegende Probleme der russischen Behörden ans Licht" gebracht, erklärte Jaschin nun in dem Zeitungsinterview. Das russische System "basiert ausschließlich auf der persönlichen Loyalität" von Militär- oder Dienstbeamten gegenüber dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, heißt es in dem Interview weiter. "Als diese Loyalität nachließ, bekam das System Risse", erklärt der Kreml-Kritiker. Putin habe durch seine "harschen Äußerungen über Prigoschin", denen jedoch keine entsprechenden Taten gefolgt seien, "öffentlich Schwäche" gezeigt, so Jaschin.
Er wolle weiterhin "eine öffentliche Stimme Russlands gegen Krieg und Tyrannei" bleiben, erklärt Jaschin weiter. Den Westen forderte er auf, Putin die Stirn zu bieten. "Wenn wir ihn in der Ukraine nicht stoppen, wird er bis in die baltischen Staaten und Warschau gehen."
Jaschin ist einer der letzten noch in Russland verbliebenen lautstarken Kritiker des Kremls. Mitte April war er mit einem Berufungsverfahren gegen seine Verurteilung zu achteinhalb Jahren Haft wegen Kritik an Russlands Krieg in der Ukraine und Verbreitung von "Falschinformationen" über die russische Armee gescheitert.
Der Aufstand unter Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin habe "mehrere schwerwiegende Probleme der russischen Behörden ans Licht" gebracht, erklärte Jaschin nun in dem Zeitungsinterview. Das russische System "basiert ausschließlich auf der persönlichen Loyalität" von Militär- oder Dienstbeamten gegenüber dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, heißt es in dem Interview weiter. "Als diese Loyalität nachließ, bekam das System Risse", erklärt der Kreml-Kritiker. Putin habe durch seine "harschen Äußerungen über Prigoschin", denen jedoch keine entsprechenden Taten gefolgt seien, "öffentlich Schwäche" gezeigt, so Jaschin.
Er wolle weiterhin "eine öffentliche Stimme Russlands gegen Krieg und Tyrannei" bleiben, erklärt Jaschin weiter. Den Westen forderte er auf, Putin die Stirn zu bieten. "Wenn wir ihn in der Ukraine nicht stoppen, wird er bis in die baltischen Staaten und Warschau gehen."
Ilja Jaschin, russischer Oppositionsaktivist und ehemaliger Abgeordnete des Krasnoselskij-Bezirks. Yury Kochetkov/Pool EPA/DPA
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Rune Weichert
Bei ihrem Treffen in Indien haben sich die Finanzminister der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) wegen des Ukraine-Kriegs nicht auf eine gemeinsame Abschlusserklärung verständigen können. Stattdessen wollte das Vorsitzland Indien wie schon bei früheren G20-Ministertreffen in diesem Jahr eine eigene Zusammenfassung der Beratungen veröffentlichen, wie die indische Finanzministerin Nirmala Sitharaman zum Abschluss des zweitägigen Treffens sagt. "Wir haben immer noch keine gemeinsame Sprache beim Russland-Ukraine-Krieg gefunden." Zuletzt war neben Russland auch China gegen eine Verurteilung des russischen Angriffskriegs in einer solchen Erklärung gewesen. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) war bei dem Treffen nicht dabei.
Mehrere G20-Länder hätten aber Russlands Aufkündigung des internationalen Abkommens zum Export von Getreide aus der Ukraine übers Schwarze Meer verurteilt, so Sitharaman. G20-Gastgeber Indien hat beim russischen Angriffskrieg eine neutrale Haltung, unterstützt westliche Sanktionen gegen Russland nicht und hat gute Beziehungen zu westlichen Ländern und zu Russland.
Mehrere G20-Länder hätten aber Russlands Aufkündigung des internationalen Abkommens zum Export von Getreide aus der Ukraine übers Schwarze Meer verurteilt, so Sitharaman. G20-Gastgeber Indien hat beim russischen Angriffskrieg eine neutrale Haltung, unterstützt westliche Sanktionen gegen Russland nicht und hat gute Beziehungen zu westlichen Ländern und zu Russland.
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Mirjam Bittner
Nach dem Auslaufen des Abkommens zur Ausfuhr von Getreide hat Russland die Ukraine vor weiteren Exporten über das Schwarze Meer gewarnt. "Ohne angemessene Sicherheitsgarantien entstehen hier bestimmte Risiken", sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Den Rückzug aus dem Abkommen begründete Peskow damit, dass Kiew den Getreideexport-Korridor für "militärische Zwecke" missbraucht habe.
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Mirjam Bittner
Währenddessen laufen in anderen ukrainischen Städten Aufräumarbeiten. Diese Freiwillige hilft bei der Beseitigung von Trümmern nach einem nächtlichen Raketenangriff auf eine Schule im Bezirk Donezk, in Kostjantyniwka. Diese war leer zum Zeitpunkt des Angriffs.
Viele Schulen in der Stadt an der Frontlinie wurden zerstört, nach Angaben von Anwohnerinnen und Anwohnern stehen nur noch wenige. Nach Angaben der ukrainischen Regierung sind weit über 300 Bildungseinrichtungen beschädigt oder zerstört worden.
Viele Schulen in der Stadt an der Frontlinie wurden zerstört, nach Angaben von Anwohnerinnen und Anwohnern stehen nur noch wenige. Nach Angaben der ukrainischen Regierung sind weit über 300 Bildungseinrichtungen beschädigt oder zerstört worden.
Paula Bronstein/Getty Images
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Mirjam Bittner
Russische Truppen rücken nach Angaben Moskaus auf die Stadt Kupjansk im Nordosten der Ukraine vor. Die russischen Einheiten seien bei "erfolgreichen Offensiveinsätzen" in der Nähe von Kupjansk an einem zwei Kilometer langen Frontabschnitt anderthalb Kilometer vorgerückt, erklärt das Verteidigungsministerium in Moskau.
Die Angaben lassen sich nur schwer überprüfen. Das Ministerium macht keine Angaben dazu, in welchem Zeitraum die Geländegewinne erzielt wurden. Kupjansk liegt in der Region Charkiw im Nordosten der Ukraine.
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Moskau hebt Sicherheitsgarantien für ukrainische Getreideexporte auf
Rune Weichert
Einen Tag nach dem Auslaufen des Getreideabkommens mit der Ukraine hebt Russland die Sicherheitsgarantien für ukrainische Getreideexporte auf. Dies bedeute, dass es im Nordwesten des Schwarzen Meeres wieder "eine temporär gefährliche Zone" gebe, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow nach Angaben seines Ministeriums in einem Telefonat mit seinem türkischen Kollegen Hakan Fidan. Das Koordinierungszentrum zur Umsetzung des Getreideabkommens erklärte Russland für aufgelöst.
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Rune Weichert
Wegen der Schäden an der Krim-Brücke könnte die russische Armee nach Einschätzung westlicher Experten bald signifikante logistische Probleme in der Südukraine bekommen. Der Angriff auf die Brücke vom Montag mache die Versorgung vieler russischer Truppen von einer verbleibenden Nachschubroute abhängig, heißt es in der Analyse des US-Instituts für Kriegsstudien ISW in Washington. Die Route führe durch die umkämpften Gebiete Donezk, Saporischschja und Cherson. Sie werde jetzt wohl zusätzlich durch die Flucht russischer Touristen von der Krim belastet. So könnten sich die Probleme der russischen Armee in der Südukraine den ISW-Experten zufolge kurz- und mittelfristig noch weiter verschärfen.
Trotz des Krieges habe Russland die 2014 annektierte Schwarzmeer-Halbinsel bis zuletzt als Touristenziel beworben, heißt es ferner in dem ISW-Bericht. Schon vor dem Angriff auf die Brücke am Montag sei es zu kilometerlangen Staus auf beiden Seiten der Krim-Brücke gekommen. Präsident Wladimir Putin habe den Einsatz militärischer Transportmittel angeordnet, um Touristen zu befördern. Feriengäste wurden nicht davon abgehalten, in ein Kriegsgebiet zu fahren, "wie es eine vernünftige Regierung tun würde."
Trotz des Krieges habe Russland die 2014 annektierte Schwarzmeer-Halbinsel bis zuletzt als Touristenziel beworben, heißt es ferner in dem ISW-Bericht. Schon vor dem Angriff auf die Brücke am Montag sei es zu kilometerlangen Staus auf beiden Seiten der Krim-Brücke gekommen. Präsident Wladimir Putin habe den Einsatz militärischer Transportmittel angeordnet, um Touristen zu befördern. Feriengäste wurden nicht davon abgehalten, in ein Kriegsgebiet zu fahren, "wie es eine vernünftige Regierung tun würde."
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Rune Weichert
Nach dem Auslaufen des Abkommens zur Ausfuhr von ukrainischem Getreide erhebt der Kreml schwere Vorwürfe gegen Kiew und warnt zugleich vor "Sicherheitsrisiken" bei einem neuen Getreideabkommen unter Ausschluss Russlands. Es sei "kein Geheimnis mehr für irgendwen" und "eine offensichtliche Tatsache", dass die Ukraine den Seekorridor für den Getreideexport "für militärische Zwecke" nutze, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau.
Der Sprecher des russischen Staatschefs Wladimir Putin warnt die Ukraine davor, nach dem Auslaufen des Getreideabkommens ihren Export über das Schwarze Meer fortzusetzen. "Ohne angemessene Sicherheitsgarantien entstehen hier bestimmte Risiken", so Peskow. Wenn in der Zukunft eine Vereinbarung "ohne Russland formalisiert" werde, "dann sollten diese Risiken berücksichtigt werden".
Der Sprecher des russischen Staatschefs Wladimir Putin warnt die Ukraine davor, nach dem Auslaufen des Getreideabkommens ihren Export über das Schwarze Meer fortzusetzen. "Ohne angemessene Sicherheitsgarantien entstehen hier bestimmte Risiken", so Peskow. Wenn in der Zukunft eine Vereinbarung "ohne Russland formalisiert" werde, "dann sollten diese Risiken berücksichtigt werden".
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DPA · AFP
mkb / rw