Das US-Justizministerium beschuldigt die Elite-Universität Yale der Diskriminierung weißer und asiatisch-amerikanischer Studierender. Eine zweijährige Untersuchung habe ergeben, dass diese bei gleichen Leistungen schlechtere Chancen auf einen Studienplatz hätten als schwarze Bewerber, teilte das Ministerium am Donnerstag (Ortszeit) in Washington mit. Die Universität würde gegen den Civil Rights Act von 1964 verstoßen. Es verlangte von der Hochschule ein Ende der Praxis.
"Es gibt keine nette Form der Rassendiskriminierung", sagte der stellvertretende Generalstaatsanwalt Eric Dreiband von der Civil Rights Division laut Mitteilung des Justizministeriums. "Die rechtswidrige Aufteilung der Amerikaner in rassische und ethnische Blöcke fördert Stereotypen, Bitterkeit und Spaltung. Es ist an der Zeit, dass amerikanische Institutionen erkennen, dass alle Menschen mit Anstand und Respekt und ohne rechtswidrige Berücksichtigung der Hautfarbe behandelt werden sollten."
Trump-Regierung kritisiert Quoten-Regelungen für Schwarze
Die Universität bezeichnete den Bericht laut "Washington Post" als "unbegründete, vorschnelle Anschuldigung." Die Auswahlverfahren entsprächen allen Anforderungen einer vor Jahrzehnten etablierten Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofs.
Die Trump-Regierung deutet Quoten-Regelungen für Schwarze seit längerem offensiv als Diskriminierung von Weißen. Sie unterstützt eine Klage gegen ähnliche Praktiken der Elite-Universität Harvard. Dort steht in Kürze die Berufungsverhandlung an einem Bundesgericht an. Eine niedrigere Instanz hatte der Universität ihr Auswahlverfahren ausdrücklich erlaubt.