Bürgerkrieg in Syrien US-Senator McCain unterstellt Russland Angriffe auf CIA-unterstützte Gruppen

Die Weltgemeinschaft brauchte lange, bis sie sich zu einer militärischen Intervention im syrischen Bürgerkrieg durchringen konnte. Nun bezichtigt McCain Russland, mit dem Einsatz insgeheim Machthaber Assad stützen zu wollen.

Russische Kampfflugzeuge haben nach Angaben von US-Senator John McCain von der CIA unterstützte Gruppen in Syrien bombardiert. Die ersten Angriffe hätten sich gegen Individuen und Gruppen gerichtet, die von dem US-Auslandsgeheimdienst finanziert und ausgebildet worden seien, sagte McCain am Donnerstag dem Sender CNN. Dies zeige, dass Russlands wahre Priorität darin bestehe, den syrischen Machthaber Baschar al-Assad zu unterstützen.

Von den USA unterstützte Rebellen in Syrien gaben ebenfalls an, dass sie Ziel von russischen Angriffen geworden seien. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, könnte dies die Beziehungen zwischen Moskau und Washington weiter belasten.

Unterdessen wies nach dem russischen Außenminister Sergej Lawrow auch Russlands Staatschef Wladimir Putin Angaben zurück, wonach bei den russischen Luftangriffen in Syrien Zivilisten getötet worden seien. Es handele sich um einen "Informationskrieg", nichtsdestotrotz werde Moskau den Berichten nachgehen, erklärte Putin.

Anti-IS-Operation hat seine Tücken

Russland hatte am Mittwoch erstmals Luftangriffe in Syrien geflogen. Die USA hatten zuvor stets davor gewarnt, dass es ohne Absprachen Zusammenstöße zwischen russischen und Flugzeugen der US-geführten Koalition geben könnte, die Luftangriffe gegen die Dschihadistenmiliz  Islamischer Staat (IS) fliegt. Westliche Regierungen und die syrische Opposition bezweifeln, dass die russischen Angriffe auf IS-Stellungen zielen.

Vor Beginn seiner Luftangriffe hatte Russland seine Militärpräsenz in Syrien deutlich verstärkt. Am Donnerstag teilte das Außenministerium in Moskau mit, es seien mehr als 50 Militärflugzeuge und -hubschrauber sowie Marineinfanteristen, Fallschirmjäger und Spezialeinsatzkräfte nach Syrien verlegt worden. Diese seien für den Kampf gegen den IS in Syrien vorgesehen, sagte ein Ministeriumssprecher der Nachrichtenagentur Interfax.

lst/DPA