US-Wahl 2020 Mit diesen Tricks versucht Trump, die Wahl in Pennsylvania zu gewinnen

Donald Trump erklärte sich noch während der Auszählung zur US-Wahl 2020 zum Sieger
Donald Trump erklärte sich noch während der Auszählung zum Sieger und sprach angesichts von Verzögerungen bei einem Wahlergebnis von "massivem Betrug"
© Evan Vucci / DPA
Es ist nach wie vor ein enges Rennen zwischen Donald Trump und Joe Biden. Pennsylvania mit seinen 20 Wahlleuten ist der letzte Strohhalm für den US-Präsidenten. Weil er aber selbst nicht mehr an einen Sieg glaubt, setzt er auf juristische Tricks.

US-Präsident Donald Trump greift zu weiteren rechtlichen Schritten im Ringen um die Auszählung der Wählerstimmen im umkämpften Bundesstaat Pennsylvania. Trumps Wahlkampfteam forderte in einer am Mittwoch eingereichten Klage unter anderem, dort die weitere Auszählung der Stimmen auszusetzen, bis ihre Wahlbeobachter besseren Zugang dazu bekommen. Auch geht die Trump-Seite in einer weiteren Klage erneut dagegen vor, dass noch per Brief verschickte Stimmzettel gezählt werden sollen, die bis Freitagnachmittag bei der Wahlkommission eingehen.

Trump liegt in Pennsylvania bisher vorn, sein Vorsprung schrumpft aber, während Briefwahlunterlagen ausgezählt werden. Mit 20 Stimmen von Wahlleuten könnte Pennsylvania ein entscheidender Bundesstaat für die Präsidentenwahl sein. Trumps Wahlkampfchef Bill Stepien erklärte den Präsidenten in einer Telefonkonferenz am Mittwoch bereits zum Sieger in Pennsylvania, während dort noch Stimmen ausgezählt wurden. Auch Trump selbst reklamierte den Sieg in einem Tweet bereits für sich. Zuvor hatte er bereits auch die gesamte Wahl für sich beansprucht, obwohl der demokratische Herausforderer Joe Biden aktuell gute Chancen auf den Sieg hat.

Die Trump-Seite bereitete auch den Boden, um erneut die Stimmauszählung in Pennsylvania vor dem Obersten Gericht anzufechten. Der Supreme Court hatte bei früheren Vorstößen der Republikaner die Regelung, wonach in Pennsylvania Briefwahlunterlagen auch noch drei Tage nach dem 3. November eintreffen können, in Kraft gelassen. Drei konservative Richter zeigten sich aber bereit, sich nach der Wahl noch einmal mit dem Thema zu befassen. Trumps Anwälte stellten nun den Antrag, auch als Beschwerdeführer in dem Verfahren anerkannt zu werden.

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Das Oberste Gericht hatte noch vor der Wahl auch die Forderung der Republikaner abgewiesen, North Carolina zu verbieten, innerhalb von neun Tagen nach der Wahl eingehende Briefwahlunterlagen zu berücksichtigen. In Fall von Wisconsin entschieden die Richter in Washington dagegen, dass die Stimmzettel spätestens am 3. November eintreffen müssen. Das Oberste Gericht entscheidet dabei unter anderem auf Basis der Abwägung, ob Entscheidungen von örtlichen Parlamenten, Wahlbehörden oder Richtern getroffen wurden.

Die Republikaner leiteten bereits weitere rechtliche Schritte nach der Wahl am Dienstag ein. So fordern sie, die Auszählung in Michigan auszusetzen - sowie eine Neuauszählung im Bundesstaat Wisconsin, wo Biden nach Berechnungen der Nachrichtenagentur AP das Rennen für sich entschieden hat. Biden kann die Präsidentschaft weiterhin auch ohne Pensylvania gewinnen. Trump reklamierte in einem Tweet "hiermit" kurzerhand auch Michigan für sich, neben Georgia und North Carolina, wo noch die Auszählung läuft.

DPA
kng