Vor EU-Flüchtlingsgipfel Niederländischer Ministerpräsident Rutte fordert mehr Hilfe von Osteuropäern

Der aktuelle Flüchtlingsansturm wird immer mehr zu einer echten Zerreißprobe für die Europäische Union. Vor allem die Staaten auf der Balkan-Route werden in die Pflicht genommen, ihre Flüchtlingshilfe zu intensivieren.

Vor dem Spitzentreffen zur Flüchtlingskrise in Brüssel an diesem Sonntag hat der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte osteuropäische Staaten zu mehr Solidarität aufgerufen. Diese Länder täten zu wenig, um die mit dem Zustrom von Flüchtlingen verbundenen Probleme zu lösen, sagte Rutte nach Angaben der Zeitung "De Telegraaf" vom Sonntag.

Bei dem Treffen müsse es um eine bessere Kontrolle der EU-Außengrenzen und eine ehrliche Verteilung von Flüchtlingen auf ganz Europa gehen. "Man kann nicht Menschen einfach so durch ein Land laufen und jeden nach Deutschland, in die Niederlande oder nach Schweden ziehen lassen", sagte Rutte nach einer Unterredung mit EU-Ratspräsident Donald Tusk am Samstag in Den Haag vor Reportern.

Osteuropäische Länder hätten von der EU Hilfe empfangen, "aber nun geben diese Länder nichts zurück", kritisierte Rutte. Die Niederlande übernehmen am 1. Januar turnusgemäß für ein halbes Jahr den EU-Ratsvorsitz.

Bei dem Krisentreffen in Brüssel kommen Spitzenpolitiker aus mehreren EU-Staaten zusammen, aus Deutschland reist Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an. Auch die Nicht-EU-Länder Mazedonien und Serbien sind vertreten.

lst/ DPA