Unter Beschuss Neues Leben im Chaos: Was der Ukraine-Krieg für werdende Mütter bedeutet

In den Krieg hineingeboren
Eine Frau, die nicht identifiziert werden wollte, steht für ein Foto, während sie ihr neugeborenes Kind im Keller eines Entbindungskrankenhauses im Arm hält. Die Geburtenklinik wurde in eine Krankenstation umgewandelt und wird als Luftschutzbunker genutzt.
© Efrem Lukatsky / AP / DPA
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STORY: Was man hier sieht, ist der Keller einer Klinik in der ukrainischen Hauptstadt Kiew am Mittwoch. Seit 7 Tagen herrscht Krieg, nachdem Russland die Ukraine angegriffen hat. Daher finden die Entbindungen nun aus Sicherheitsgründen unter der Erde statt. Alina Shinkar ist in der 32. Schwangerschaftswoche und wartet auf ihr erstes Kind. Sie wurde vor zwei Wochen wegen Komplikationen in das Krankenhaus eingeliefert und erinnert sich an die ersten Angriffe. "Ich bin am 24. Februar um 5 Uhr morgens von einer Detonation aufgewacht, die ich gehört habe. Eine Explosion. Und dann hörte ich, wie Frauen anfingen zu weinen und zu schreien. Der Krieg hat begonnen." Die Kämpfe in dem Land und in der Hauptstadt der Ukraine halten an. Die Lage verschärft sich von Tag zu Tag. Und während Menschen wegen des Krieges sterben, kommt hier neues Leben auf die Welt. Yula hat wenige Tage zuvor ihren Jungen geboren. "Ich kam am ersten Kriegstag hierher. Ich war schwanger. Und am 28. Februar bekam ich meinen Sohn. Er heißt Mark. Wir sind sicher hier und haben das beste Personal der Welt, das hier arbeitet. Wir sind sehr stolz darauf." Die Situation ist extrem. Das bestätigt auch der Leiter der Entbindungsklinik, Dmytro Govseyev: "Die meisten unserer Mitarbeiter haben das Gebäude seit dem 24. Februar nicht mehr verlassen. Etwa 70 % der Angestellten bleibt dauerhaft hier. Und wir wechseln uns bei der Arbeit ab." Dramatische Bilder von dramatischen Umständen. Und doch will Alina zuversichtlich bleiben: "Ich hoffe, mein Kind wird Frieden sehen." Das wünscht man natürlich jedem Kind, das zwar das Licht der Welt erblickt hat, aber doch in einem Keller bleiben muss. Aber wie sich die militärische Lage besonders in Kiew weiter entwickelt, ist auch am Donnerstag noch völlig unklar. Klar ist nur, dass dieser Krieg viel Leid über sehr viele Menschen gebracht hat.
Auch zu Kriegszeiten kommen Kinder auf die Welt. Eine normale Entbindung im Krankenhaus ist in der Ukraine aber derzeit unvorstellbar. In Kiew flüchten Patienten und Personal dafür in die Kellerräume.