Weltsicherheitsrat Wahlkrimi zwischen USA und Chávez

Guatemala oder Venezuela? Bei der Wahl eines lateinamerikanischen Vertreters für den Weltsicherheitsrat hat keiner der Vertreter die nötige Zweidrittelmehrheit bekommen, und das nach neun Wahlgängen. Dahinter steckt ein Machtkampf zwischen Bush und Chávez.

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen setzt die Wahl eines nichtständigen lateinamerikanischen Vertreters für den Weltsicherheitsrat fort. In zahlreichen Wahldurchgängen hatten am Montag weder das von den USA unterstützte Guatemala noch das vom US-kritischen Präsidenten Hugo Chávez regierte Venezuela die nötige Zweidrittelmehrheit erhalten. Gleich im ersten Wahlgang waren dagegen Italien, Belgien, Südafrika und Indonesien für die nächsten zwei Jahre zu nichtständigen Mitgliedern des Sicherheitsrats bestimmt worden.

Gleichstand in der sechsten Runde

Der Wahlkrimi um den lateinamerikanischen Sitz im Rat spiegelt den Machtkampf zwischen Chávez und den USA wider. Der Bush-Kritiker Chávez möchte sein Land um jeden Preis in das höchste UN-Gremium bringen, während die Regierung von US-Präsident George W. Bush Guatemala durchsetzen will. Chile hat Venezuela Medienberichten zufolge vorgeworfen, die Gruppe der lateinamerikanischen Staaten unter Druck zu setzen.

Im ersten Wahlgang schnitt Guatemala am Montag mit 109 zu 76 Stimmen deutlich besser ab als Venezuela. Doch in der sechsten Runde gab es mit jeweils 93 Stimmen einen Gleichstand. Der neunte und vorerst letzte Durchgang endete am Montag mit 110 Stimmen für Guatemala und 77 für Venezuela.

DPA
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