Wikileaks-Informant in US-Haft Manning soll erneut im Gefängnis misshandelt worden sein

Nackt habe er in seiner Zelle sitzen müssen. Sieben Stunden lang. Bradley Mannings Anwalt wirft den US-Behörden vor, seinen Mandanten misshandelt zu haben. Manning ist von einem US-Militärgericht angeklagt worden, weil er interne Informationen an Wikileaks weitergeleitet haben soll.

Manning sei "ohne Erklärung" seine Kleidung abgenommen worden und er habe nachts sieben Stunden lang nackt in seiner Zelle ausharren müssen, schrieb David Coombs in seinem Blog . "Diese entwürdigende Behandlung ist nicht zu entschuldigen und nicht zu rechtfertigen", schrieb Coombs. "Es ist eine Blamage für unser militärisches Justizsystem." Manning sei dieselbe Behandlung dann erneut angedroht worden.

Erst kürzlich hatten Mannings Rechtsvertreter Beschwerde gegen die Haftbedingungen des 23-Jährigen eingelegt, der der Weitergabe geheimer Dokumente an das Enthüllungsportal Wikileaks verdächtigt wird. Er stehe unnötigerweise unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen und besonderer Überwachung, erklärte Coombs. Demnach steht Manning zur Verhinderung von Selbstverletzungen unter ständiger Kontrolle, alle fünf Minuten schaut ein Wärter nach ihm.

Der im Juni vergangenen Jahres im Irak festgenommene Analyst wird auf einer Marinebasis im US-Bundesstaat Virginia festgehalten. Er darf seine Zelle nur für eine Stunde am Tag verlassen.

AFP
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