Wunschkandidat Iran würde Bush wählen

Obwohl Iran nach Ansicht der US-Regierung zur "Achse des Bösen" gehört, geht das Land auf Schmusekurs mit den USA und hat nun eine überraschende Wahlempfehlung abgegeben.

Ausgerechnet aus Iran hat US-Präsident George W. Bush jetzt Unterstützung erhalten. Nach Worten von Hasan Rowhani, dem Leiter des Nationalen Sicherheitsrats in Iran, gibt Teheran Bush den Vorzug vor dessen Herausforderer John Kerry. Historisch gesehen habe die Demokratische Partei dem Iran mehr geschadet als die Republikaner, sagte er. "Wir wünschen nicht, dass die Demokraten die Regierung übernehmen." Es war das erste Mal seit Jahrzehnten, dass sich eine iranische Regierung derart offen zum amerikanischen Wahlkampf geäußert.

"Wir sollten nicht vergessen, dass es die meisten Sanktionen und der größte wirtschaftliche Druck gegen den Iran in der Amtszeit (des früheren US-Präsidenten Bill) Clinton gab", sagte Rowhani. "Und wir sollten auch nicht vergessen, dass Bush - trotz seiner scharfen und unbegründeten Rhetorik gegen den Iran - von der Praxis her gesehen keine gefährlichen Aktionen gegen Iran unternommen hat", fügte Rowhani hinzu.

Bush hatte Iran zusammen mit Irak und Nordkorea in einer "Achse des Bösen" eingereiht und beschuldigt, Mitglieder des Terrornetzwerks al Kaida Unterschlupf zu gewähren. Die Demokratische Partei pflegt in ihrer Außenpolitik dem Thema Achtung der Menschenrechte mehr Bedeutung zuzumessen als die Republikaner.

AP
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