Reaktion auf rassistische Rede Ramelow macht sich über Höcke und dessen wirre Theorien lustig

In einem Vortrag hatte AfD-Landeschef Björn Höcke vom "lebensbejahenden afrikanischen Ausbreitungstyp" gefaselt. Nun hat Thüringens Regierungschef Ramelow mit einem witzigen Tweet darauf reagiert.

Es sind abenteuerliche Gedankengänge, die am Wochenende publik geworden waren: Der thüringeische AfD-Chef Björn Höcke hatte bei einer Veranstaltung des "Instituts für Staatspolitik" Ende November auf dem Rittergut Schnellroda zum Thema "Ansturm auf Europa" gesprochen. Dabei schwadronierte er im wissenschaftlichem Duktus über unterschiedliche Reproduktionsstrategien, die die Evolution in Europa und Afrika geprägt hätten. Das ARD-Magazin "Panorama" hat Auszüge der Rede als Video veröffentlicht.

Während in Afrika die sogenannten "klein-r-Strategie" vorherrsche, die auf ein möglichst hohes Wachstum abziele ("Ausbreitungstyp") verfolge Europa die "groß-K-Strategie" ("Platzhaltertyp"), die "die Kapazität des Lebensraums optimal" ausnutze. Im 21. Jahrhundert, so Höcke, treffe der lebensbejahende afrikanische Ausbreitungstyp auf den selbstverneinenden europäischen Platzhaltertyp. Dabei bediente sich der AfD-Politiker einiger Begriffe aus der Tierforschung, die er eins zu eins auf Menschen übertrug. 

Bodo Ramelow reagiert via Twitter

Der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow reagierte am Sonntag auf diese haarsträubenden Auslassungen mit einem amüsanten Tweet. Weil sowohl Höcke als auch die AfD-Chefin Frauke Petry jeweils vier Kinder haben, folgerte Ramelow, sie müssten "ganz klar der Verbreitungstyp 'klein r'" sein, schrieb der Politiker der Linken auf Twitter.

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Zuvor hatte sich Ramelow auf Twitter ähnlich geäußert: "#AfD ist mit Afrikanischen Verbreitungsvirus infiziert! Höcke & Petry je 4 Kinder, Muhsal 3 Kinder. Höcke, Muhsal, Petry Genetische Afrikaner?". Diesen Tweet hat der Landeschef inzwischen gelöscht. 

Höcke erntete für seine Ausführungen am Wochenende von vielen Seiten Kritik. Robert Lüdecke von der Amadeu-Antonio-Stiftung warf dem AfD-Politiker bei "Panorama" "blanken Rassismus" vor und zog Parallelen zur Rassentheorie des Nationalsozialismus. Die Amadeu-Antonio-Stiftung prüft eine Anzeige gegen Höcke. 

che