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AfD-Landeschef Björn Höcke faselt vom "afrikanischen Ausbreitungstyp"

Der thüringische AfD-Landeschef Björn Höcke hat Ende November über das Reproduktionsverhalten von Afrikanern und Europäern geredet - und dabei Einblicke in seine krude Gedankenwelt geliefert.

Björn Höcke hat bei einer Veranstaltung Ende November tiefe Einblicke in seine krude Gedankenwelt gegeben. Der AfD-Politiker war auf der Tagung des "Instituts für Staatspolitik" am 21. und 22 November auf dem Rittergut Schnellroda als Gastredner geladen und sprach dort zum Thema "Ansturm auf Europa". Dabei machte sich Höcke seine Gedanken über die angebliche "Asylantenflut", die über Deutschland schwappe. Das ARD-Politmagazin "Panorama" hat nun ein Video mit Auszüge aus dieser Rede veröffentlicht.

In wissenschaftlichem Duktus fabulierte Höcke über unterschiedliche Reproduktionsstrategien, die die Evolution in Europa und Afrika ausgeprägt habe. "Sehr gut nachvollziehbar für jeden Biologen", wie er anführt. Und dann geht's los: In Afrika herrsche die sogenannten "klein-r-Strategie vor". Die ziele auf ein möglichst hohes Wachstum ab, weswegen auf dem Kontinent der "Ausbreitungstyp" vorherrsche. Ganz anders in Europa: Dort verfolge man überwiegend die "groß-K-Strategie". Die möchte "die Kapazität des Lebensraums optimal ausnutzen". Entsprechend lebt hier der "Platzhaltertyp"

So weit, so gut. Doch nun kommt das, was Rechte am meisten fürchten: Vermischung. "Im 21. Jahrhundert", doziert Höcke, "trifft der lebensbejahende afrikanische Ausbreitungstyp auf den selbstverneinenden europäischen Platzhaltertyp."

"Reoproduktionsüberschuss von 30 Millionen Menschen"

Die Afrikaner würden mit ihrem fröhlichen Verhalten einen "Reproduktionsüberschuss" von 30 Millionen Menschen im Jahr erzielen. Höcke glaubt, dass diese Menschen alle nach Europa gehen. Für ihn ein doppeltes Problem: "So lange wir bereit sind, diesen Bevölkerungsüberschuss aufzunehmen, wird sich am Reproduktionsverhalten der Afrikaner nichts ändern." Und so bringt er das unwahrscheinlichste Argument für geschlossene Grenzen, das man sich nur vorstellen kann: Sie sind im Interesse der Afrikaner. Denn: "Die Länder Afrikas brauchen die Europäische Grenze, um zu einer ökologisch nachhaltigen Bevölkerungspolitik zu finden."

Robert Lüdecke von der Amadeu-Antonio-Stiftung wirft dem AfD-Politiker bei "Panorama" "blanken Rassismus" vor und zieht Parallelen zur Rassentheorie des Nationalsozialismus. Die Amadeu-Antonio-Stiftung prüft eine Anzeige gegen Höcke.

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