Konsequenz nach Wahl in Bremen Bürgermeister Böhrnsen verzichtet auf Amt

Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen zieht Konsequenzen aus der Wahlschlappe seiner SPD bei der Landtagswahl und tritt nicht erneut als Regierungschef an. Die CDU hofft nun auf eine große Koalition.

Nach den Verlusten der SPD bei der Bürgerschaftswahl in Bremen, wird der bisherige Bürgermeister, Jens Böhrnsen, nicht erneut für das Amt kandidieren. Das teilte der Politiker am Montag in einer Erklärung mit. "Als Spitzenkandidat der SPD übernehme ich selbstverständlich Verantwortung für das enttäuschende Wahlergebnis für meine Partei", schreibt Böhrnsen. Er wolle den Weg für eine personelle und inhaltliche Neuaufstellung seiner Partei frei machen.

Böhrnsen erklärte weiter, er wolle durch den Schritt dafür sorgen, dass "die SPD durch eine personelle und inhaltliche Neuaufstellung die politischen Weichen für ein besseres Ergebnis bei der nächsten Bürgerschaftswahl 2019 stellen kann".

Lob von der SPD-Spitze

SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi lobte den Schritt Böhrnsens. "Diese Entscheidung aus persönlichen Gründen verdient höchsten Respekt", sagte sie in Berlin.

Die SPD hatte nach einer amtlichen Hochrechnung bei der Wahl am Sonntag mit 32,9 Prozent der Stimmen ihr schlechtestes Ergebnis seit 1946 eingefahren.

Auch die Grünen als Koalitionspartner erlitten Verluste, Rot-Grün könnte aber mit knapper Mehrheit weiterregieren. Wer Böhrnsen als Bürgermeister nachfolgen könnte, ist bisher nicht bekannt.

CDU erneuert Koalitionsangebot

Nach Böhrnsens Amtsverzicht erneuerte CDU-Spitzenkandidatin Elisabeth Motschmann ihr Angebot aus dem Wahlkampf, eine große Koalition einzugehen und die Grünen als SPD-Regierungspartner abzulösen. "Unser Angebot steht, das stand am Anfang des Wahlkampfs, das steht heute. Und nun warten wir mal ab, was passiert", sagte Motschmann. Sie zeigte Verständnis für die Entscheidung Böhrnsens, der damit Konsequenzen aus den Verlusten der SPD bei der Bürgerschaftswahl zieht. "Seine Enttäuschung war sehr groß, die Enttäuschung der SPD auch. So habe ich diese Partei noch nie erlebt", sagte Motschmann. Die Bremer CDU respektiere Böhrnsens Entscheidung und werde die Selbstfindungsphase der SPD nun genau beobachten.

DPA
lie/db/AFP/DPA