CHRONOLOGIE Die Karlsruher Plutonium-Affäre

In der Plutonium-Affäre gerät die baden-württembergische Landesregierung zunehmend unter Druck.

In der Plutonium-Affäre gerät die baden-württembergische Landesregierung zunehmend unter Druck. Eine Chronologie der wichtigsten Ereignisse:

05. Juli: In der 1971 in Betrieb genommenen und 1990 stillgelegten Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) ergeben Routineuntersuchungen bei einem 47-jährigen Rückbau-Arbeiter laut WAK »auffällige Messwerte«, die den Verdacht auf eine Plutonium-Aufnahme in den Körper zulassen.

13. Juli: Es wird bekannt, dass die Lebensgefährtin des Mannes und ihre Tochter ebenfalls kontaminiert sind.

14. Juli: Auf einem ehemaligen Militärgelände in der Südpfalz werden ein Röhrchen mit plutoniumhaltiger Flüssigkeit sowie radioaktiv verseuchte Wischtücher gefunden.

16. Juli: Der 47-Jährige und seine Lebensgefährtin werden vorläufig festgenommen. Er gibt zu, die gefundenen Gegenstände an

den Sicherheitskontrollen vorbei geschleust zu haben. Mit der Tat habe er beweisen wollen, wie löchrig das Sicherheitssystem der WAK sei.

17. Juli: Das Amtsgericht erlässt Haftbefehl gegen den Mann. Baden-Württembergs Umweltminister Ulrich Müller (CDU) räumt erstmals Sicherheitsmängel in der WAK ein. Er kündigt Konsequenzen an. Die Landtagsopposition droht Müller mit einem Untersuchungsausschuss.

18. Juli: Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) fordert von Müller ein Konzept zur Beseitigung der Mängel im Sicherheitsmanagement.

Collage mit Porträts von Merz, Klingbeil, Söder und Reiche

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21. Juli: Den Bericht, den Müller in Berlin einreicht, bezeichnet Trittin als »nicht prüffähig«. Ein nachgebessertes Schriftstück erwartet Trittin bis Montagmittag (23. Juli). Müller betont, es sei nicht möglich, innerhalb weniger Tage ein detailliertes Handlungskonzept zu unterbreiten.