DDR-Volksaufstand von 1953 Gauck gedenkt Opfern des DDR-Aufstands vor 61 Jahren

In Berlin erinnert Bundespräsident Joachim Gauck an die Opfer des DDR-Volksaufstandes vom 17. Juni 1953. Deutschland brauche die Erinnerung an die mutigen Menschen, stellte Gauck klar.

Neben Bundespräsident Joachim Gauck haben auch Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (beide SPD) am Dienstag bei einer zentralen Gedenkveranstaltung auf dem Friedhof Seestraße in Berlin-Wedding Kränze niedergelegt. Auf dem "Platz des Volksaufstandes 1953" wurden rote Rosen ausgebreitet. Der Platz vor dem Bundesfinanzministerium war vor einem Jahr als Erinnerungsort benannt worden.

In rund 700 Orten der DDR hatten am 17. Juni 1953 mehr als eine Million Menschen gegen die wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse demonstriert. Der Aufstand wurde von Panzern der sowjetischen Besatzungsmacht niedergewalzt.

Rebelliert und für die Freiheit gekämpft

Nach Ansicht des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, sollte der 17. Juni wieder Nationalfeiertag werden. "Der 3. Oktober steht für das Inkrafttreten eines Vertrags zur Deutschen Einheit. Der 17. Juni 1953 steht für die Menschen", sagte Jahn der Oldenburger "Nordwest-Zeitung". "An diesem Tag sind die Menschen in der DDR auf die Straße gegangen, das Volk hat rebelliert und für seine Freiheit gekämpft." Gauck informierte sich bei einem Rundgang über die Arbeit der Robert-Havemann-Gesellschaft, die das Archiv der DDR-Opposition aufgebaut hat. Die Sammlung mit Protestschreiben an DDR-Behörden, verbotenen Flugblättern, Briefen, Plakaten, Fotos und Oppositionszeitungen gilt als einzigartig. Der Nachlass des DDR-Dissidenten Robert Havemann bildete den Grundstock.

Seit langem kämpft die Gesellschaft um eine dauerhafte Finanzierung. Geschäftsführer Olaf Weißbach betonte, die Erinnerung an die friedliche Revolution und ihre Akteure sei keine ostdeutsche Angelegenheit. "Diese Revolution hat sowohl Ostdeutschland als auch Westdeutschland verändert." Gauck versprach, sich für eine dauerhafte Finanzierung einzusetzen. "Es gibt die Aussicht, dass sich etwas ändert."

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mod/DPA