Doppeltes Kindergeld kassiert Betrugsverdacht bei Angehörigen des öffentlichen Dienstes

Arbeitsagenturen und Finanzbehörden sind einem dreisten Betrug beim Kindergeld auf der Spur. Nach Informationen der Zeitungen der WAZ-Mediengruppe kassieren mehrere tausend Angehörige des öffentlichen Dienstes die Sozialleistungen doppelt, teilweise seit mehr als zehn Jahren.

Arbeitsagenturen und Finanzbehörden sind einem dreisten Betrug beim Kindergeld auf der Spur. Nach Informationen der Zeitungen der WAZ-Mediengruppe kassieren mehrere tausend Angehörige des öffentlichen Dienstes die Sozialleistungen doppelt, teilweise seit mehr als zehn Jahren. Inzwischen sind in 292 Fällen Rückzahlungen gefordert worden, 209 Mal stellten die Behörden Strafanzeige, wie die NRW-Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) der WAZ bestätigte. Die Fahndung nach den Kindergeld-Sündern werde forciert, sagte der zuständige BA-Sprecher Werner Marquis. Der Bundesrechnungshof habe bis Mitte 2009 rund 1300 Fälle gezählt, der Schaden für den Steuerzahler liege bei neun Millionen Euro.

Das tatsächliche Ausmaß des Betrugs sei aber um ein Mehrfaches größer. Die Betrüger machen sich dem Bericht zufolge dem Umstand zunutze, dass es unterschiedliche Familienkassen gibt. Entweder beantrage ein Elternteil je Kind zweimal Kindergeld - einmal bei der für normale Arbeitnehmer zuständigen Familienkasse und einmal bei der entsprechenden Kasse für den öffentlichen Dienst. Oder aber die Eltern stellten den Antrag einzeln bei der jeweils für sie zuständigen Einrichtung, ohne auf den jeweils anderen Antrag hinzuweisen. Die zahlreichen Familienkassen gleichen die Anträge nicht miteinander ab, kritisierte demnach der Bundesrechnungshof.

AFP
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