Der Bundeswehrverband sieht die deutschen Soldaten bei ihrem geplanten Einsatz an der türkisch-syrischen Grenze nicht ausreichend gegen den Einsatz von chemischen Waffen geschützt. Verbandschef Ulrich Kirsch sagte der "Welt", er hätte sich gewünscht, "dass ein Anteil für den ABC-Schutz vor Ort von vornherein eingeplant worden wäre". Sollte die syrische Regierung tatsächlich chemische Kampfstoffe einsetzen, reiche es nicht, "die Schutzkräfte in Deutschland vorzuhalten". Ansonsten sei der Kräfteansatz für die Türkei-Mission der Bundeswehr aber "wohlkalkuliert".
Der Bundestag entscheidet an diesem Freitag über den Einsatz von bis zu 400 deutschen Soldaten in der Türkei. Die Bundeswehr soll das Nato-Land mit Hilfe von "Patriot"-Luftabwehrsystemen gegen Angriffe aus Syrien schützen. Bei der namentlichen Abstimmung wird parteiübergreifende Zustimmung zu dem Mandat erwartet, das bis zum 31. Januar 2014 befristet ist. Die deutschen "Patriots" sollen rund 120 Kilometer von der syrischen Grenze entfernt im Südosten der Türkei aufgestellt werden. Der Einsatz ist nach Angaben der Bundesregierung auch zur Abwehr möglicher Chemiewaffen-Angriffe geplant.