Eurofighter Positives Signal an Industrie

Die vier Partnerstaaten des Eurofighter-Projekts wollen mit einer politischen Absichtserklärung der Industrie die Sicherheit geben, dass die zweite Liefertranche für das Jagdflugzeug plangemäß abgerufen wird.

Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums bestätigte am Montag in Berlin, die Partner seien gewillt, eine solche Absichtserklärung ("letter of intent") abzugeben. "Daher haben die Partnerländer beschlossen, ihre Absicht zur Abnahme der Tranche II in einem letter of intent zu bekräftigen", sagte er. Die Erklärung solle den Charakter eines "solid commitments" haben, also einer verlässlichen Verpflichtung unterhalb des noch ausstehenden Vertrags. Damit soll offenbar vermieden werden, dass es bei der Produktion des Kampfjets wegen des fehlenden Vertrages insbesondere bei kleineren Zulieferern zu Verzögerungen kommt. Hintergrund ist, dass Großbritannien als einer der Partnerstaaten noch in Preis-Verhandlungen mit den nationalen Programmfirmen steht.

180 Maschinen für Deutschland

Einen Bericht der "Financial Times Deutschland" (FTD), dem zufolge man sich auf den Text der Absichtserklärung in spätestens zwei bis drei Wochen geeinigt haben könnte, wollte das deutsche Ministerium weder bestätigen noch dementieren. Bei der zweiten Tranche des Eurofighters geht es um insgesamt 236 Kampfjets im Auftragswert von 19 Milliarden Euro. Deutschland will in drei Tranchen insgesamt 180 Maschinen mit einem Auftragsvolumen von etwa 18 Milliarden Euro abnehmen, davon 68 im zweiten Auftragsteil.

Die vier Partner stehen dem Verteidigungsministerium zufolge weiter zu ihrer Absicht, in drei Tranchen 620 Eurofighter zu kaufen. Die diskutierte Absichtserklärung sei auch mit dem Beschluss des Haushaltsausschusses des Bundestages vereinbar, der seine Entscheidung zur Freigabe der zweiten Tranche davon abhängig gemacht hatte, dass ihm die erforderlichen Verträge vorgelegt werden. Eine positive Entscheidung des Ausschusses könnte danach noch in der Sommerpause im Umlaufverfahren zwischen den Berichterstattern und Obleuten der Fraktionen im Ausschuss fallen. Die FTD zitierte einen EADS-Sprecher zur jüngsten Entwicklung mit den Worten: "Wir sind optimistisch, dass bis Ende nächster Woche ein Ergebnis vorliegt".

Am Bau des Eurofighters sind federführen der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS, die britische Bae Systems sowie die italienische Alenia beteiligt.

DPA · Reuters
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