Politiker von Union und FDP wollen künftig Zivildienststellen mit Langzeitarbeitslosen besetzen.
Der Staat unterstütze manche arbeitsfähige Sozialhilfeempfänger jahrelang, sagte der stellvertretende FDP-Vorsitzende Rainer Brüderle der "Bild am Sonntag". Da könne die Gemeinschaft auch eine Gegenleistung erwarten. "Langzeitarbeitslose dürfen sich zum Putzen, Waschen oder Essenausfahren für alte oder kranke Mitbürger nicht zu schade sein."
Der CDU-Arbeitsmarktexperte Karl-Josef Laumann sagte der Zeitung, Arbeitslose sollten eine Gegenleistung dafür bringen müssen, dass sie Geld vom Staat erhalten. "Deshalb ist gemeinnützige Tätigkeit in sozialen Einrichtungen zumutbar." Im sozialen Bereich würden oft händeringend Arbeitskräfte gesucht. "Falls die rot-grüne Bundesregierung die Wehrpflicht und den Zivildienst kippen sollte, wird die Situation in diesen Einrichtungen noch schlechter."
Der Vizevorsitzende des Wirtschaftsausschusses im Bundestag, Max Straubinger (CSU), sagte dem Blatt, in sozialen Einrichtungen werde es künftig einen großen Bedarf an Mitarbeitern geben, vor allem, wenn der Zivildienst abgeschafft werden sollte. "Ich halte es für durchaus zumutbar, dass Sozialhilfeempfänger und Langzeitarbeitslose diese Lücke schließen und Aufgaben - etwa in Altersheimen - übernehmen."
Reuters