Der Streit um die von der schwarz-gelben Koalition geplanten Steuervereinfachung soll nach Angaben von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der kommenden Woche entschärft werden. Sie gehe davon aus, dass bei einem zu Wochenanfang geplanten Gespräch der finanzpolitischen Sprecher der Regierungsfraktionen mit Experten des Finanzministeriums eine tragfähige Lösung gefunden werde, sagte Merkel am Samstag nach Abschluss der Klausurtagung der CDU-Spitze in Mainz. "Was technisch machbar ist, wird auch gemacht", sagte die Kanzlerin weiter mit Blick auf die Frage, ob die Steuervereinfachungen schon rückwirkend zum Januar 2011 geltend gemacht werden könnten.
Die schwarz-gelbe Koalition hatte sich vor Weihnachten auf Steuervereinfachungen geeinigt, die Bürger und Unternehmen um 500 Millionen entlasten sollen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte eine rückwirkende Geltung wichtiger Maßnahmen schon zu Beginn 2011 jedoch mit Verweis auf zusätzliche Haushaltsbelastungen abgelehnt, was in den Koalitionsfraktionen auf Kritik stieß.
Merkel sagte, die geplanten Steuervereinfachungen sollten in der kommenden Woche Punkt für Punkt geprüft werden. Sie hob hervor, der Bund habe sich gegenüber Ländern und Kommunen bereiterklärt, die Kosten für zusätzliche Belastungen durch die Erleichterungen zu übernehmen. Sie könne sich vorstellen, dass die Gespräche zu Wochenanfang "im Geiste des Volks" geführt würden, fügte sie hinzu. Das Steuerpaket sieht unter anderem eine Anhebung der Arbeitnehmerpauschale für Werbungskosten vor.