Der FDP-Bundestagsabgeordnete Lars Lindemann geht davon aus, dass Parteichef Philipp Rösler den Liberalen das nötige Selbstvertrauen zurückgeben wird. Spätestens beim traditionellen Dreikönigstreffen am 6. Januar erwarte er ein "klares Signal" des Aufbruchs, sagte Lindemann der Deutschen Presse-Agentur. Dieses Signal müsse richtungweisend für die Landtagswahl am 6. Mai in Schleswig-Holstein sein.
Das Jahr 2011 müsse die FDP schnell abhaken, sagte Lindemann. Mit dem Mitgliederentscheid habe es die Basis geschafft, den Streit um die Europapolitik "formal zu beenden". Lindemann: "Eine Spaltung der Partei wird es nicht geben. Allerdings gibt es Unzufriedene, die ihre Zukunft mit dem Ausgang des Mitgliederentscheides verknüpft haben." Deren Verbleib sei offen.
Lindemann forderte seine Partei auf, ihre Regierungsverantwortung intensiver wahrzunehmen. Denn vor allem in der Regierung seien "liberale Elemente" im politischen Handeln zu verankern. Im übrigen habe Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Position von Schwarz-Gelb auf europäischer Ebene immer hochgehalten. "Sie ist nicht eingeknickt", sagte Lindemann. Er verwies darauf, dass gemeinschaftliche Staatsanleihen, sogenannte Eurobonds, verhindert wurden und die Europäische Zentralbank (EZB) nicht stärker in die Finanzierung der Rettungsmaßnahmen eingebunden wird.