Er war das Gesicht der NPD und wollte die Partei für bürgerliche Schichten öffnen. Auf dem Weg dorthin verzettelte er sich in regelmäßigen Eklats in Landtagssitzungen sowie zahlreichen Alkoholeskapaden. Schließlich gab er auf, auch weil der Gegenwind aus den eigenen Reihen zu stark wurde. Nach seinem Rücktritt als Parteichef versuchte er den Neustart auf Mallorca. Mit ebenfalls überschaubarem Erfolg, wie jetzt bekannt wurde.
Als Neugastronom mit der Situation überfordert
In Palma de Mallorca, zwischen Ballermann 8 und 9, eröffnete Apfel zusammen mit einem Partner und seiner Frau vor einem Jahr das Restaurant "Maravillas Bierstube". Wie das Nachrichtenportal "Endstation Rechts" mit Bezug auf die lokale Zeitung "Malle BZ" berichtet, gingen die Probleme für Apfel anschließend erst richtig los.
Schon bald nach der Eröffnung, so heißt es in den Berichten, sei der Geschäftspartner aufgrund "privater Probleme" ausgeschieden. Kurz darauf habe auch der Koch das Restaurant wegen "unüberbrückbarer Probleme" mit Apfel verlassen. Die Qualität der Speisen habe darunter gelitten, Neugastronom Apfel sei mit der Situation überfordert gewesen. Im November letzten Jahres sei dann auch Apfels Frau mit den vier gemeinsamen Kindern zurück nach Deutschland gezogen.
Von alten Trinkgewohnheiten eingeholt
Allein auf Mallorca suche Apfel seitdem ein kleineres Domizil. Außerdem sollen ihn alte Trinkgewohnheiten, die ihm schon zu NPD-Zeiten Probleme bereiteten, eingeholt haben: Wegen Alkohol am Steuer soll Apfel zu einer vierstelligen Geldstrafe verurteilt worden sein, außerdem sei ihm der Führerschein für neun Monate entzogen worden. Den diesbezüglichen Facebook-Post der "Malle BZ" kommentierte Holger Apfel so: "Deutsches Sprichwort: Was stört es eine deutsche Eiche, wenn sich eine Sau daran reibt!" Schon ein paar Tage vorher hatte Apfel in dem sozialen Netzwerk auf seiner privaten Seite ein Foto von sich mit "Hitler-Bärtchen" veröffentlicht.
Er mag ausgewandert sein und in der neuen Heimat ein Jahr zum Vergessen hinter sich haben. Dass man deshalb nichts mehr von Holger Apfel hört, bedeutet das offenbar nicht.