Noch am Dienstag hatten sich Fachleute von Union und SPD auf eine Reform des Waffenrechts verständigt, die auch das ebenfalls umstrittene Verbot von Kampfspielen wie Paintball, Gotcha oder Laserdom enthalten sollte. Doch nach massivem öffentlichem Druck wird dieses Verbot nun gekippt. "Wir nehmen das jetzt vom Eis. In dieser Wahlperiode wird es mit Sicherheit zu keinem Verbot mehr kommen", erklärte Dieter Wiefelspütz, der innenpolitische Sprecher der sozialdemokratischen Bundestagsfraktion, gegenüber stern.de. Er befürworte dieses Gesetz zwar weiterhin, doch müsse man nicht jede Geschmacklosigkeit verbieten.
CDU-Politiker Hans-Peter Uhl, der als Hardliner gegen Paintball und Co. gilt, sieht es ähnlich wie Wiefelspütz. "Wir sind uns mit der SPD einig, dass diese Spiele menschenverachtend sind. Allerdings ist es fraglich, ob wir solche Moralvorstellungen per Verbot durchsetzen sollten oder ob sich solches Verhalten auch anders ächten lässt", zitiert die "taz" den innenpolitischen Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag.
Schießen aus dem Lauf
Die Koalition erwägt nun einen Entschließungsantrag, um Kampfspiele näher zu prüfen. Als Ergebnis könnten Änderungen und Auflagen bei den Spielregeln stehen. Vor allem das Schießen aus dem Lauf und aus der Deckung ist den Parlamentariern ein Dorn im Auge.