Der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Mißfelder ist tot. Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion starb in der Nacht zum Montag an einer Lungenembolie. Dies wurde während einer Sitzung des CDU-Präsidiums mitgeteilt. Mißfelder wurde nur 35 Jahre alt. Er hinterlässt eine Ehefrau und zwei Kinder.
Lungenembolie
Als Lungenembolie wird ein Verschluss einer Lungenarterie bezeichnet. Ursache ist meist ein eingeschwemmtes Blutgerinnsel aus dem Bein- oder Beckenbereich. Diese Gerinnsel werden Thromben genannt. Werden sie fortgeschwemmt, können sie in einem Blutgefäß der Lunge steckenbleiben und dieses verstopfen. Wird ein größeres Gefäß verschlossen, besteht Lebensgefahr.
Eine Lungenembolie kann zu Atemnot, blutigem Auswurf und durch Überlastung der rechten Herzkammer zum Tod durch Herzversagen führen. Das Risiko einer Lungenembolie steigt u.a. bei längerer Bettlägerigkeit, aber auch nach Operationen, Entbindungen oder Vorerkrankungen wie Blutgerinnungsstörungen. In Deutschland sterben jährlich 40.000 bis 100.000 - vorwiegend ältere - Menschen.
Philipp Mißfelder wurde am 25. August 1979 in Gelsenkirchen geboren. 1993 trat er der Jungen Union (JU) bei, 1995 dann der CDU. Er war seit 2005 Bundestagsabgeordneter und seit 2009 außenpolitischer Sprecher der Unionsfraktion. Von 2002 bis 2014 führte er die JU Deutschlands als Vorsitzender.
Ausgewiesener Kenner Osteuropas
Unionsfraktionschef Volker Kauder erklärte: "Wir sind bestürzt, fassungslos und traurig. In unseren Gedanken sind wir bei seiner Frau und seinen beiden kleinen Kindern. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion verliert einen ihrer profiliertesten Außenpolitiker und ich persönlich einen Freund, der mich auf vielen meiner Reisen begleitet hat."
Mißfelder sei ein überzeugter Freund Israels gewesen, betonte Kauder. Und weiter: "Mit großem Engagement setzte er sich für die transatlantischen Beziehungen ein. Außerdem war er ein ausgewiesener Kenner der Situation in Osteuropa und in Russland. Darüber hinaus verfügte er über herausragende Kontakte in Asien."