CSU-Chef Horst Seehofer hat an die CDU appelliert, sich in der Bundesregierung künftig vorrangig mit der Schwesterpartei abzustimmen. Erst danach solle die Union sich mit dem Koalitionspartner FDP verständigen. "Eine Lehre aus den letzten Monaten ist, dass es nicht sinnvoll ist, einen dreistimmigen Chor zu haben", sagte Seehofer am Sonntag im ZDF-Sommerinterview. Erst sollten sich die Schwesterparteien auf eine Position einigen. "Das ist eine gute Prävention gegen Vielstimmigkeit." Als positives Beispiel nannte er das Thema Sichereitsverwahrung für Schwerkriminelle. Hier habe die Union auf Anregung von Bayern gemeinsam eine Position bezogen.
Auslöser von Seehofers Forderung sind die monatelangen Streitigkeiten in der schwarz-gelben Koalition in Berlin. Aus der CDU war dabei den kleineren Parteien FDP und CSU vorgeworfen worden, sich ständig zu behaken und damit zu dem wachsenden Frust über die Koalition beizutragen.