Kommunalpolitikerin Jenna Behrends Sexismus in der CDU? Chauvinisten im Netz verhöhnen die Debatte

Jenna Behrends wäre gern durch ihre Politik bekannt worden – jetzt ist sie bekannt, weil sie eine "süße Maus" genannt wurde. Die Kommunalpolitikerin wollte mit der CDU abrechnen und erntet dafür Hohn im Netz.

Eine junge Frau versucht sich in der Politik – und wehrt sich zunächst gegen den Sexismus in ihrer Partei. Jenna Behrends wäre gern durch ihre Politik bekanntgeworden – jetzt ist sie bekannt, weil sie eine "süße Maus" genannt wurde. Zwischen "hauptsächlich alten Männern", wie sie sagt, wird es ihr offenbar schwer gemacht in der konservativen Partei, für die sie sich entschieden hat.

Deshalb schrie die Kommunalpolitikerin beim Online-Magazin "Edition F" nach Aufmerksamkeit – und bekam sie dann auch: Wer als politisch engagierter Mensch Ähnliches erlebt hat wie die junge Mutter, solle sich doch bitte auf Twitter unter dem Hashtag #sexismusinparteien dazu äußern, so der Aufruf unter dem offenen Brief.

Leider war dieser einer der Fälle, der zum Scheitern verurteilt war. Ja, tatsächlich landete der Hashtag schon bald ganz oben in den Twitter-Trends. Doch eigene Erfahrungen zum Thema Sexismus in politischen Parteien kann man lange suchen. Stattdessen etikettieren Chauvinisten ihre sexistischen Ergüsse mit dem Hashtag gleich selbst. Es gibt also weniger persönliche Leidensberichte als vielmehr eine Flut von Negativbeispielen – sogar aus der CDU selbst.

"Merkel ist noch nie sexistisch angemacht worden"

Wie akut das Problem ist, wird ersichtlich, wenn unter dem Hashtag, der eigentlich als Sprachrohr für Betroffene dienen sollte, stattdessen über die "Fickbarkeit" der Bundeskanzlerin diskutiert wird. Angela Merkel habe dieses Problem ja sicher nicht, höhöhö. Sogar ein Parteikollege reagiert auf den offenen Brief zum Thema Sexismus. Sein höhnischer Kommentar: "Mimimi!".

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Dass Sexismus (auch in Parteien) ein ungelöstes Problem ist, ist an einem Großteil der Tweets erkennbar, die mit dem Hashtag #sexismusinparteien versehen sind. Sexismus lebt durch Beispiele wie diese – von Männern, Frauen und sogar offiziellen Medienaccounts bekannter Fernsehsendungen:

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jen