Rechtschreibfehler sind immer ein Ärgernis, besonders blöd wird es, wenn es um Wahlwerbung geht. Die SPD wirbt mit einer fehlerhaften Anzeige sogar für mehr Bildung - Zeit für Spott und Häme.
Eigentlich ist es gar kein Rechtschreibfehler, sondern ein simpler Tippfehler. Freilich weiß jeder einzelne in der SPD, wie man sein konjugiert. Und dass sich das eben in der zweiten Person Plural von seit unterscheidet, einer temporalen Präposition. (So, genug Deutschunterricht für die erste Klasse.) Trotzdem erschien in einer gedruckten Werbeanzeige der SPD Mülheim, veröffentlicht am Wochenende in der "Mülheimer Woche", ein kleiner Fehler. Unter der Forderung "Kein Kind zurücklassen" von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, die mit ihrem Gesicht für den Text rechts neben ihr steht, ist zu lesen: "7.200 Lehrer mehr seid 2010!"
Ärgerlich, zumal es im Wahlkampf der Sozialdemokraten in Nordrhein-Westfalen eben um bessere Bildungschancen geht und darum, die bisherigen Erfolge der SPD in der Bildungspolitik aufzulisten. Dass es sich bei dem falsch gesetzten seid um nichts weiter als einen Flüchtigkeitsfehler handelt, sieht der aufmerksame Spötter zwei Zeilen darüber. Da steht nämlich ganz korrekt: "22 Mrd. Euro mehr für Kinder und Bildung seit 2010".
Die Junge Union ist nämlich viel schlauer als die SPD
Kein Grund, sich nicht trotzdem im Unglück der SPD zu wälzen: Die Twitter-Schar zeigt im Netz stolz, dass sie weiß, dass und wie man seit und seid zu unterscheiden hat. Allen voran die Junge Union, die auch genau Bescheid weiß und mit als erste öffentlich auf den Fehler hinwies, wie es sich für die Opposition eben gehört. Prima gemacht!
(Hier bloß ein kleiner Einblick, es gibt aber noch viel mehr kluge Twitterer)
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr">Mehr als 45 Jahre Bildungspolitik von der <a href="https://twitter.com/nrwspd?ref_src=twsrc%5Etfw">@nrwspd</a> und <a href="https://twitter.com/HanneloreKraft?ref_src=twsrc%5Etfw">@HanneloreKraft</a> in einem Bild! <a href="https://t.co/PHYFi0DJut">https://t.co/PHYFi0DJut</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/nrwgehtschlauer?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#nrwgehtschlauer</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/wechsel2017?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#wechsel2017</a> <a href="https://t.co/XiDexrHBZb">pic.twitter.com/XiDexrHBZb</a></p>— Junge Union NRW (@JU_NRW) <a href="https://twitter.com/JU_NRW/status/860906130322718721?ref_src=twsrc%5Etfw">May 6, 2017</a></blockquote>
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<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr">Jetzt noch Geld mit 't' und die Kinder sollten besser zurückgelassen werden. <a href="https://t.co/pKwbTpNsF3">pic.twitter.com/pKwbTpNsF3</a></p>— Jil Phoenix (@JilPhoenix) <a href="https://twitter.com/JilPhoenix/status/861159266840969217?ref_src=twsrc%5Etfw">May 7, 2017</a></blockquote>
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Der Verantwortliche für den Tippfehler war schnell gefunden und machte auch gar keine große Sache aus der kleinen Unachtsamkeit: Daniel Mühlenfeld, Vorstand der Mülheimer SPD, steht auf Twitter zu seinem Fauxpas. Er selbst habe die Werbeanzeige gebaut und den Fehler übersehen, schreibt er bereitwillig - mit kleinem Seitenhieb auf die jungen Kollegen der CDU.
Das Wichtigste aus der Bundespolitik auf einen Blick
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr">Die Anzeige habe ich layoutet. Und einen Fehler gemacht. Kommt vor, im Eifer des Gefechts. Eure Reaktion sagt mehr über euch als die MP.</p>— Daniel Mühlenfeld 😷 (@muehlenfeld) <a href="https://twitter.com/muehlenfeld/status/860910517346553856?ref_src=twsrc%5Etfw">May 6, 2017</a></blockquote>
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