Todesfahrt Schily bestätigt Tod der vermissten GSG-9-Beamten

Drei Wochen nach dem Angriff auf einen Konvoi der deutschen Botschaft in Irak hat Bundesinnenminister Otto Schily den Tod der zwei vermissten GSG-9-Beamten bestätigt.

Drei Wochen nach dem Angriff auf einen Konvoi der deutschen Botschaft in Irak hat Bundesinnenminister Otto Schily den Tod der zwei vermissten GSG-9-Beamten bestätigt. "Wir müssen mit Sicherheit davon ausgehen, dass die beiden Beamten ums Leben gekommen sind", sagte Schily am Mittwoch nach einer Sitzung des Bundestags-Innenausschusses in Berlin. Es sei allerdings bisher nicht gelungen, die Leichen zu bergen.

Die Bundesregierung hatte bisher davon gesprochen, dass die Spezialkräfte "wahrscheinlich" getötet worden seien. Schily nannte den Tod der Beamten einem "bitteren Verlust" und erklärte den Angehörigen der Opfer seine Anteilnahme.

Innenminister weist Vorwürfe zurück

Der Innenminister berichtete vor dem Ausschuss über die Untersuchungen zu dem Angriff auf den Konvoi der deutschen Botschaft, der auf der Strecke von der jordanischen Hauptstadt Amman nach Bagdad attackiert worden war. Dabei wies er Vorwürfe zurück, bei der Organisation des Transports auf dem Landweg sei fahrlässig gehandelt worden.

Ungeklärt blieb aber, ob ein Transport mit Flugzeugen der US-Streitkräfte als Alternative geprüft worden ist. "Das ist eine Frage, die ich nicht beantworten kann", sagte Schily unter Verweis auf die Zuständigkeit des Auswärtigen Amts.

Keine Bitte um Unterstützung durch die USA

Nach ARD-Informationen ist der US-Botschaft in Berlin eine deutsche Bitte um Unterstützung nicht bekannt. "Der US-Botschaft liegen keine Informationen über eine Anfrage der Bundesregierung zu amerikanischer Unterstützung beim Lufttransport von Mitarbeitern und Gerät der deutschen Botschaft nach Bagdad vor", zitierte der Sender eine Sprecherin der Botschaft.

Der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Hartmut Koschyk, sagte, falls sich diese Angaben bestätigten, wäre dies ein "sehr schwerwiegender Vorgang". Er kritisierte, dass das Auswärtige Amt trotz Anfrage zu einer Stellungnahme vor dem Ausschuss nicht bereit gewesen sei. Der SPD-Innenexperte Dieter Wiefelspütz sagte, es werde weitere Erörterungen im Innenausschuss geben. Einige Fragen seien nicht zur Sprache gekommen.