Traumatisierte Soldaten Bundeswehr klagt über Mangel an Psychiatern

Die Bundeswehr kann offenbar den Mangel an Psychiatern zur Behandlung der steigenden Zahl traumatisierter Soldaten nicht beheben. Das berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger".

Der Bundeswehr fehlen Psychiater zur Behandlung der steigenden Zahl traumatisierter Soldaten. Von 42 psychiatrischen Dienstposten seien derzeit nur 24 besetzt, berichtete der "Kölner Stadt-Anzeiger" am Montag unter Berufung auf einen vertraulichen Vermerk des Verteidigungsministeriums sowie einen Bericht des Parlamentarischen Staatssekretärs Thomas Kossendey (CDU) an den Bundestags-Verteidigungsausschuss. Die Zahl der vor allem im Auslandseinsatz traumatisierten Soldaten hatte mit 483 Fällen in den ersten drei Quartalen 2010 einen Höchststand erreicht.

Dem Bericht zufolge sollten zwar bis 2012 acht neu ausgebildete Psychiater hinzukommen. Im selben Zeitraum scheiden aber sechs Psychiater wegen Vertragsablauf oder Pensionierung aus. In dem Vermerk heißt es, ein Aufstocken der Psychiaterstellen könne theoretisch durch das Anwerben qualifizierter Seiteneinsteiger realisiert werden. "Trotz intensiver Bemühungen" gelinge dies jedoch "nur in Einzelfällen, da der zivile Arbeitsmarkt zurzeit bessere Beschäftigungskonditionen bietet".

APN/AFP