Trotz massiver Proteste Bahnchef Grube ist von "Stuttgart 21" überzeugt

Trotz der anhaltenden Proteste hat Bahnchef Rüdiger Grube allen Forderungen nach einer Verschiebung des Projekts Stuttgart 21 eine Absage erteilt. "Ich bin davon überzeugt, dass es richtig ist, Stuttgart 21 zu verwirklichen", wird Grube in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" zitiert.

Trotz der anhaltenden Proteste hat Bahnchef Rüdiger Grube allen Forderungen nach einer Verschiebung des Projekts Stuttgart 21 eine Absage erteilt. "Ich bin davon überzeugt, dass es richtig ist, Stuttgart 21 zu verwirklichen", wird Grube in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" zitiert. Die Bahn brauche dieses Projekt. "Und wir werden das jetzt auch machen, so wie wir es immer gesagt haben." Am Freitagabend hatten rund 20.000 Menschen mit einem Schweigemarsch gegen den geplanten Bau eines unterirdischen Bahnhofs in der baden-württembergischen Hauptstadt protestiert.

Ihn ließen die Proteste natürlich nicht kalt, sagte Grube den Angaben zufolge. "Es macht keinen Spaß, die Baufahrzeuge unter Polizeischutz auf die Baustelle zu bringen, zumal das Projekt aus rechtsstaatlicher und demokratischer Sicht einwandfrei zustande gekommen ist."

Zu Alternativrouten für die geplante Bahnstrecke, wie Kritiker sie vorschlagen, sagte Grube: "Keine der vorgeschlagenen Alternativrouten löst die Aufgabe, den Stuttgarter Hauptbahnhof und den Flughafen mit einer leistungsfähigen Strecke ans internationale Hochgeschwindigkeitsnetz anzubinden." Die Bahn habe immerhin mehr als 10.000 Bürgeranträge geprüft und erörtert und rund 60 Alternativrouten untersucht.

Die Protestaktion am Freitagabend war eine der größten der vergangenen Wochen. Den Veranstaltern zufolge fanden sich 30.000 Menschen zusammen; die Sicherheitskräfte sprachen von 17.000 Demonstranten. Die Großdemonstration verlief laut Polizei ohne nennenswerte Vorkommnisse. Unter den Teilnehmern war auch die Grünen-Fraktionschefin im Bundestag, Renate Künast.

Das Milliardenprojekt Stuttgart 21 sieht den Abriss von Gebäuden und die unterirdische Verlegung des Stuttgarter Hauptbahnhofes vor. Kritiker sehen in dem Vorhaben ein Prestigeprojekt ohne verkehrspolitischen Nutzen. In den vergangenen Wochen haben die Proteste immer mehr Zulauf erhalten.

APN
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