Die Wahlchancen der SPD haben sich auch nach dem angekündigten Führungswechsel nicht verbessert. Das hat eine polis-Umfrage im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa ergeben. Danach geht eine knappe Mehrheit der Deutschen (51 Prozent) davon aus, dass sich die Siegeschancen der SPD bei der nächsten Bundestagswahl 2006 mit Franz Müntefering an der Parteispitze nicht verändert haben.
Nur 11 Prozent halten die Aussichten der Sozialdemokraten nach dem geplanten Rückzug von Bundeskanzler Gerhard Schröder vom Parteivorsitz für besser. Weitere 31 Prozent gehen davon aus, dass sich die Chancen der SPD auf einen Wahlsieg durch den Personalwechsel an der Spitze verschlechtert haben.
Führungswechsel hat keine Auswirkungen auf Wahlchancen
Schröder hatte vor einer Woche seinen Rücktritt als SPD-Vorsitzender angekündigt. SPD-Fraktionschef Müntefering soll auf einem Parteitag im März zu seinem Nachfolger gewählt werden.
Auch die Anhänger der SPD beurteilen nach der Umfrage (1.015 Befragte ab 18 Jahren vom 9. bis 11. Februar) die Situation nach dem beabsichtigten Wechsel skeptisch. Nur 22 Prozent sehen dadurch größere Siegeschancen für ihre Partei, 26 Prozent meinen, die Wahlchancen sind gesunken. Für 47 Prozent hat der Wechsel an der Parteispitze keine Auswirkungen auf die Wahlchancen bei der nächsten Bundestagswahl.