Union und SPD Mehr Geld für Zivis und Wehrpflichtige

Der Tagessold von Wehr- und Zivildienstleistenden soll 2008 um zwei Euro steigen. Damit wird erstmals seit neun Jahren der Wehrsold erhöht. Die Kosten für den Bund: insgesamt mehr als 80 Millionen Euro.

Der Tagessold für Wehr- und Zivildienstleistende wird vom nächsten Jahr an um zwei Euro erhöht. Darauf haben sich die Haushaltspolitiker von Union und SPD verständigt. Einen entsprechenden Bericht der "Rheinischen Post" bestätigten sie in Berlin.

Damit wird erstmals seit 1999 der Wehrsold erhöht. Zwischenzeitlich hatte es aber andere finanzielle Verbesserungen für Soldaten gegeben - etwa beim Verpflegungsgeld oder beim Mobilitätszuschlag.

Erhöhung seit Monaten gefordert

Die Anhebung des Wehrsolds ist seit längerem im Gespräch und wird von den Fachpolitikern der Koalition seit Monaten gefordert. Die Mehrkosten für den Bund werden nach Angaben von Haushaltspolitikern auf jährlich 46 Millionen Euro für die Wehrpflichtigen und auf 35 Millionen Euro für den Zivildienst veranschlagt.

Im Entwurf für den Haushalt 2008 ist bereits eine Anhebung des Tagessatzes um einen Euro pro Tag berücksichtigt beziehungsweise "eingepreist". Die nun anfallenden Mehrkosten aufgrund einer Erhöhung um je zwei Euro müssen aus Sicht der Haushaltsexperten im Etat von Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) aufgebracht werden.

Auch Bundeswehrverband verlangte Anhebung

Die stärkeren Haushaltsbelastungen für Wehrpflichtige ergeben sich auch durch die höheren Bezüge der im Ausland eingesetzten Soldaten. Beim Zivildienst trägt der Bund zudem nur 70 Prozent der Kosten, den Rest müssen die Trägergesellschaften aufbringen.

Der Haushaltsentwurf des Bundes 2008 wird in der kommenden Woche zur ersten Lesung in den Bundestag eingebracht und soll Ende November verabschiedet werden. Auch FDP und der Bundeswehrverband hatten eine Anhebung des Tagessatzes um zwei Euro verlangt. Die Höhe des Tagessatzes richtet sich nach dem Dienstgrad, für Gefreite beträgt er laut Verteidigungsministerium derzeit 8,18 Euro.

DPA
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