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Gleichberechtigung Oberbürgermeisterkandidatin von Die Partei will Karlsruhe in "Karlasruhe" umbenennen

Karlsruhe Ortsschild
Karlsruhe trägt einen Männernamen – Zeit, das zu ändern, findet Oberbürgermeister-Kandidatin Vanessa Schulz von Die Partei
© Bildagentur-online/Ohde/ / Picture Alliance
Im Dezember wählt Karlsruhe einen neuen Oberbürgermeister – oder eine neue Oberbürgermeisterin. Vanessa Schulz von "Die Partei" geht dabei mit einem teils satirischen, teils ernstgemeinten Wahlprogramm an den Start.

Am 6. Dezember werden sich zahlreiche Karlsruher an die Wahlurnen begeben, um den Oberbürgermeister oder die Oberbürgermeisterin für ihre Stadt zu wählen. Vor acht Jahren hatte sich bei dieser Wahl SPD-Politiker Frank Mentrup durchsetzen können. In diesem Jahr will er versuchen, diese Stellung beizubehalten und bekommt dabei viel Unterstützung aus anderen Parteien. So entschied sich das Bündnis 90/Die Grünen dazu, gar nicht erst einen eigenen Kandidaten ins Rennen zu schicken, sondern lieber die Wiederwahl von Mentrup zu unterstützen.

Grund genug, fand Vanessa Schulz von der vor allem als Satire-Partei bekannten Die Partei, sich selbst für die Wahl aufstellen zu lassen. Und ihr Wahlprogramm hat es in sich. So schlug die OB-Kandidatin laut dem Karlsruher Nachrichtenportal "ka-news" beispielsweise vor, dass man die Tunnel auch fluten und Gondoletta fahren könne, solle der Ausbau der Karlsruher U-Bahn kein Erfolg werden. "O sole mio" in Baden-Württemberg, wieso eigentlich nicht?

"Karlasruhe oder ein anderer Frauenname"

Außerdem wolle sie sich für Gleichberechtigung in allen Lebensbereichen einsetzen, so Schulz: "Karlsruhe trägt seit mehr als 300 Jahren einen Männernamen, es ist Zeit, dass die Fächerstadt nun weiblich benannt wird. Denkbar wäre Karlasruhe oder ein anderer Frauenname." Wir hätten da auch schon ein paar Vorschläge: Wie wäre es zum Beispiel mit "Petrasparty", um, wenn die Corona-Zeit vorbei ist, die Kulturszene in der Stadt wieder ein wenig anzukurbeln? Gut, oder? Keine Ursache. 

Auch für eine größere Artenvielfalt setzt Schulz sich ein und dürfte hierbei vor allem bei Bürgerinnen und Bürgern unter dem Alter von zehn Jahren offene Türen einrennen. So will sie im Schlossgarten Einhörner auswildern lassen und Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit geben, im Karlsruher Zoo Dinosaurier zu bestaunen.

Johann Waschnewski

Wahlprogramm beinhaltet auch ernsthaftere Pläne

Doch auch ernstere Töne schlägt die Bürokauffrau an. So müssten "größtmögliche Anstrengungen" geleistet werden, "um unsere Klimaziele zu erreichen". Dazu gehört beispielsweise, das Fahrradfahren in der Stadt attraktiver zu machen und den öffentlichen Nahverkehr kostenlos anzubieten. Damit sind dann hoffentlich auch die Gondolettas gemeint.

Auch in Sachen Migrationspolitik versteht Schulz keinen Spaß. So reiche es nicht aus, dass Karlsruhe offiziell zum "sicheren Hafen" erklärt wurde: "Wir brauchen mehr als Symbolpolitik!" So könne sie sich beispielsweise vorstellen, dass die Stadt eine Patenschaft für ein privates Seenotrettungsschiff übernehmen könne. Außerdem müsse der Druck auf die Ministerien erhöht werden und die Arbeit von Ehrenamtlichen gefördert und bezuschusst werden.

Unterstützung erhält Die Partei im Wahlkampf von der Partei Die Humanisten.

Ein paar Stunden nach Veröffentlichung dieses Textes erreichte uns folgende Mitteilung von der Partei der Humanisten in Baden-Württemberg: "Wir haben klare Prinzipien, wir stehen für faktenbasierte Politik mit humanistischen Werten und wir sind bereit, sowohl unpopuläre Positionen zu vertreten als auch unbequeme Entscheidungen zu treffen, um diesem Anspruch treu zu bleiben. Die faktenbasierten Programmpunkte gingen bei Vanessa Schulz leider unter. Diese waren aber Voraussetzung für die gemeinsame Zusammenarbeit. Aus diesem Grund sehen wir uns jetzt gezwungen, die Reißleine zu ziehen", so Dr. Andreas Schäfer, Landesvorsitzender der Partei der Humanisten Baden-Württemberg in einer Pressemitteilung.

Quellen: "ka-news", "Vanessa Schulz"

jgs

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