"Nicht zeitgemäß" Klingbeil lehnt Wehrpflicht ab – macht aber einen anderen Vorschlag

Soldaten der Bundeswehr stehen in Aufstellung auf einem Exerzierplatz
Sollte die Bundeswehr wieder durch Wehrpflichtige verstärkt werden? Darüber diskutiert die Politik immer wieder seit Ausbruch des Ukraine-Krieges
© Jan Woitas / DPA
Seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges diskutieren Politiker, ob die Wahrpflicht wieder eingeführt werden soll eine Wiedereinführung der Wehrpflicht. SPD-Chef Lars Klingbeil hat nun seinen Standpunkt klar gemacht.

SPD-Chef Lars Klingbeil hat sich kritisch über eine Wiedereinführung der Wehrpflicht geäußert, wie sie von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) jüngst ins Spiel gebracht wurde. "Ich begrüße das Bemühen von Boris Pistorius, die Bundeswehr attraktiver zu machen als Arbeitgeber und um Nachwuchskräfte anzuwerben", sagte Klingbeil der Düsseldorfer "Rheinischen Post" vom Donnerstag. "Ich halte persönlich aber nichts von einer Wiedereinführung der Wehrpflicht, weil ich finde, dass ein Zwangsdienst nicht zeitgemäß ist."

"Was ich richtig finde, ist, dass jeder junge Mensch einmal in seinem Leben mit der Frage konfrontiert wird, ob er oder sie einen Dienst für unser Land leisten möchte", sagte der SPD-Parteivorsitzende weiter. "Egal, ob bei der Bundeswehr oder im sozialen Bereich. Dafür müssen wir die Freiwilligendienste stärken."

Mit Wehrpflicht die Bundeswehr stärken?

Verteidigungsminister Pistorius hatte kurz vor Weihnachten eine Wehrpflicht nach dem "schwedischen Modell" angeregt. Dort werden alle jungen Frauen und Männer gemustert, aber nur einige von ihnen leisten am Ende den Grundwehrdienst. Auch andere Politikerinnen und Politiker zeigten sich für eine Wiedereinführung der Wehrpflicht offen.

Die Anwendung der Wehrpflicht wurde in Deutschland Mitte 2011 ausgesetzt. Die rechtlichen Grundlagen dafür bestehen jedoch fort.

AFP
tkr