Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser,
es ist inzwischen ein Ritual in der Coronavirus-Pandemie: Ab 11 Uhr kommen Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Regierungschefs und -chefinnen der Bundesländer zu einem Schaltgespräch zusammen, um das weitere Vorgehen zu beschließen. Im Mittelpunkt wird die wahrscheinliche Verlängerung des sogenannten Lockdowns bis Ende Januar stehen. Außerdem soll es um den Betrieb von Schulen und Kitas sowie um die Impfstrategie in Deutschland gehen.
Die Schlagzeilen zum Start in den Tag
Wir haben für Sie zusammengefasst, was in der Nacht passiert ist:
11.897 Corona-Neuinfektionen und 944 neue Todesfälle gemeldet
Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 11.897 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 944 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI heute früh bekanntgab. Eine Interpretation der Daten bleibt weiter schwierig, weil um Weihnachten und den Jahreswechsel Corona-Fälle laut RKI verzögert entdeckt, erfasst und übermittelt wurden.
Zeichen stehen auf Verlängerung des harten Lockdowns in Deutschland
Vor dem heutigen Corona-Krisengipfel mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) stehen die Zeichen auf eine Verlängerung des harten Lockdowns. Die Länderchefs hätten "weitgehendes Einvernehmen" über eine Verlängerung der Restriktionen bis zum 31. Januar erzielt, meldete das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Montagabend. Strittig war demnach aber noch, wie mit den Schulen und Kitas verfahren werden soll, die ebenso wie der Einzelhandel seit Mitte Dezember weitgehend geschlossen sind. Der harte Lockdown ist bisher bis zum kommenden Sonntag befristet.
Ärztepräsident Klaus Reinhardt forderte ein bundesweit einheitliches Vorgehen gegen die Pandemie. Dazu seien bei dem Bund-Länder-Gipfel "verbindliche Beschlüsse" erforderlich, sagte der Präsident der Bundesärztekammer der Funke Mediengruppe. Der Deutsche Städtetag warnte vor vorschnellen Lockerungen der Corona-Restriktionen durch einzelne Bundesländer.
Mexiko lässt AstraZeneca-Impfstoff zu
Auch Mexiko hat den Coronavirus-Impfstoff des Pharmakonzerns Astrazeneca und der Universität Oxford zugelassen. Die staatliche Kommission zum Schutz vor Gesundheitsrisiken (Cofepris) erteilte am Montag nach eigenen Angaben eine Notfallzulassung des Vakzins. Großbritannien, das das Mittel als erstes Land zugelassen hatte, begann am Montag, Menschen damit zu impfen. In Lateinamerika hatten vor Mexiko bereits Argentinien und El Salvador das Präparat zugelassen.
Britische Regierung verhängt landesweiten harten Lockdown in England
Wegen der Ausbreitung der neuen Virus-Mutation werden die Corona-Maßnahmen in Großbritannien erneut verschärft. Der britische Premierminister Boris Johnson kündigte am Montag einen sechswöchigen harten Lockdown in ganz England an, der am Mittwoch in Kraft tritt. Auch die schottische Regierung beschloss strenge Ausgangsbeschränkungen, die bereits ab heute gelten.
Trump will "wie der Teufel" um Präsidentschaft kämpfen
Trotz der bevorstehenden Vereidigung seines Nachfolgers Joe Biden will der abgewählte US-Präsident Donald Trump weiterhin mit aller Macht an seinem Amt festhalten. "Sie werden das Weiße Haus nicht erobern, wir werden wie der Teufel kämpfen", sagte Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Dalton kurz vor zwei Stichwahlen für den US-Senat in Georgia. Trump wiederholte in seiner 83-minütigen Ansprache seine bekannten und unbelegten Wahlbetrugsvorwürfe.
Chef von rechtsradikalen Proud Boys in Washington festgenommen
Vor in Washington geplanten Protesten von Unterstützern des abgewählten Präsidenten Donald Trump ist in der US-Hauptstadt der Chef einer rechtsradikalen Gruppierung festgenommen worden. Dem 36-jährigen Enrique Tarrio, der Vorsitzender der sogenannten Proud Boys ("Stolze Jungs") ist, wird unter anderem die Verbrennung eines Plakats der Bewegung gegen Polizeigewalt vorgeworfen, wie die Polizei am Montag mitteilte.
Staatsanwaltschaft: 3,3 Millionen Euro Beute bei Düsseldorfer Kö-Coup
Die Beute beim spektakulären Raubüberfall auf ein Luxusuhren-Geschäft an der Königsallee in Düsseldorf im Dezember war deutlich höher als bisher bekannt: Der Wert belief sich laut Staatsanwaltschaft auf 3,3 Millionen Euro. Die Verdächtigen wurden inzwischen teilweise von serbischen Behörden festgenommen. Kurz nach der Tat an der Kö war in Ermittlerkreisen von 1 Million Euro die Rede gewesen. Dies sei damals eine erste Schätzung gewesen, so die Staatsanwaltschaft Düsseldorf.
Was heute wichtig wird
Das sind die wichtigsten Themen und Termine des Tages:
Bund und Länder beraten über Verlängerung des Lockdowns
Bei ihrer ersten Schaltkonferenz des neuen Jahres beraten Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der Bundesländer über eine Verlängerung des Lockdowns zur Eindämmung der Corona-Pandemie. In den vergangenen Tagen deutete sich bereits an, dass das öffentliche Leben wegen hoher Infektionszahlen vorerst noch nicht wieder hochgefahren wird. Die Mehrheit der Ministerpräsidenten und der Bund sind für eine Verlängerung der Corona-Maßnahmen um drei Wochen bis Ende Januar.
Wähler stimmen im US-Staat Georgia bei Stichwahlen für Senat ab
Im südlichen US-Bundesstaat Georgia finden am Vormittag (MEZ) folgenschwere Stichwahlen um zwei Sitze im mächtigen US-Senat statt. Das Ergebnis der beiden Wahlen entscheidet darüber, ob die Republikaner ihre Mehrheit verteidigen können oder ob die Demokraten neben dem Repräsentantenhaus künftig auch die andere Kongresskammer in Washington dominieren.
Mit der Kontrolle über den Senat könnte der künftige Präsident Joe Biden durchregieren – vorausgesetzt, die Demokraten ziehen bei Gesetzesvorhaben oder Ernennungen von Regierungsmitgliedern an einem Strang.
Bundesagentur legt Arbeitsmarktstatistik für Dezember vor
Die Bundesagentur für Arbeit legt um 10 Uhr in Nürnberg ihre Arbeitsmarktstatistik für den Monat Dezember 2020 vor. Erwartet wird ein moderater Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum November, dem aber auch saisonale Effekte zugrunde liegen - die Arbeitslosigkeit in Deutschland steigt im Dezember üblicherweise leicht an.
Wacklige Corona-Finanzen: Außerordentliche Hauptversammlung bei Tui
Die Tui-Aktionäre sollen heute (11 Uhr) bei einer außerordentlichen Hauptversammlung eine Kapitalerhöhung und finanzielle Hilfen für den angeschlagenen Reisekonzern genehmigen. Das Treffen der Anteilseigner wird wegen der Corona-Beschränkungen online abgehalten, eine Abstimmung war vorab auf digitalem Weg oder per Briefwahl möglich.
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