"heute wichtig" "Alternative Medien": Wer einmal im Strudel ist, kommt kaum wieder raus

Journalist Hans Demmel
Journalist Hans Demmel
© Georg Hochmuth / APA / Picture Alliance
Ein Drittel der Deutschen glaubt in einer Scheindemokratie zu leben. Befördert wird solches Denken durch "alternative Medien". Der Journalist Hans Demmel hat sich ein halbes Jahr in eben diese alternative Welt begeben und sagt: "Es ist fast unmöglich jemanden aus diesem Negativ-Strudel wieder herauszuholen."

Deutschland als besetztes Land, regiert von Reptilien-Menschen, angeführt von Bill Gates und so weiter. Solche "alternativen" Informationen werden leider von Jahr zu Jahr mehr: Mehr Foren, Internetseiten, Telegram-Chats, die bewusst falsche Nachrichten verbreiten und damit Menschen verunsichern und isolieren. Der Journalist und Medienmanager Hans Demmel hat sich für ein Experiment genau in diese Blase begeben und ein halbes Jahr lang nur alternative Medien konsumiert. Er sagt: "Eine demokratische Gesellschaft kann nur dann funktionierten, wenn es einen Grundkonsens an gemeinsamen Informationen und gemeinsamen Werten gibt." Doch dieser sei bei vielen Menschen schlicht nicht mehr vorhanden: "Es ist fast unmöglich jemanden aus diesem Negativ-Strudel wieder herauszuholen." Das würde nicht nur zu einer Unterminierung der Demokratie führen, sondern berge noch eine andere Gefahr: "Aggressive körperliche Gewalt von Menschen, bei denen diese Texte, diese Saat auf ganz furchtbare Art aufgeht."

Meetingfreie Freitage

Das Wochenende naht, die letzten Mails sind geschrieben und die Kinder treppeln schon und wollen raus, doch dann ist da noch dieses eine Meeting um 17 Uhr. Zuhören, brav nicken, Zeit absitzen. Lästig. Wer bei Europas größtem Softwarekonzern SAP arbeitet, erlebt solche Freitage vielleicht bald zum letzten Mal. Denn SAP hat angekündigt alle Konferenzen, Telefon- und Videoschalten an Freitagen abschaffen zu wollen. Was erstmal klingt wie ein verlängertes Wochenende zielt aber vor allem auf Leistung ab. So erklärte der SAP-Personalchef Younosi man wolle mit diesem sogenannten "Focus Friday" dafür sorgen, dass die Angestellten am Freitag "intensiv an Dingen arbeiten könnten", also weniger Ablenkung, mehr Effizienz.  

Michel Abdollahi
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Frederic Löbnitz / wue