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"heute wichtig" Zehn Jahre NSU: Wie rechtsextrem ist Deutschland?

Eine weiße Frau mit langen, braunen Haaren und rundlichem Gesicht schaut ernst
Beate Zschäpe hat als einzige Überlebende wegen der Taten des NSU vor Gericht gestanden
© picture alliance / DPA
Anschläge auf Synagogen, rechte Chatgruppen in der Polizei – nur Einzelfälle, wie es in der Politik heißt? Wie tief sind Behörden tatsächlich von Rechtsextremen durchsetzt? Wie groß ist die Gefahr rechten Terrors zehn Jahre nach Auffliegen des NSU?

Vor zehn Jahren flog die rechtsextreme Terrororganisation NSU auf. Zu ihr gehörten Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe, die zwischen 2000 und 2007 zehn Menschen ermordeten, 43 Morde versuchten, drei Sprengstoffanschläge und 15 Raubüberfälle verübten. Dass sie so lange unentdeckt blieben, ist nur durch das absurde oder bewusste Versagen der Polizei und des Innenministeriums zu erklären; es warf Fragen danach auf, wie sehr staatliche Organe in rechtsextreme Strukturen verwickelt sind. Und wie sehr sich Deutschland radikalisiert hat. Zehn Jahre später steht wieder ein Mann vor Gericht, der seine Drohbriefe mit NSU 2.0 unterschreibt. Wie groß ist also die Gefahr von Rechtsaußen? Und wie weit ist sie in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen? 

Der Rechtsextremismusforscher Prof. Dr. Matthias Quent sagt: "Das Bild: Rechtsextremisten, das sind irgendwie die glatzköpfigen Skinheads mit Springerstiefeln aus dem Osten – das ist ein völlig überholtes Bild. Wir haben es mit einem gesellschaftlichen Phänomen zu tun, das überall anzutreffen ist." Und dadurch wird es umso gefährlicher. Nicht zuletzt trägt die AfD dazu bei, die es inzwischen in alle deutschen Parlamente geschafft hat: "Es geht [der AfD] um die Normalisierung des Rechtsextremismus. Es soll daraufhin gearbeitet werden, dass es keine Empörung mehr gibt über völkische Thesen, über rassistische Aussagen, sondern dass das als Teil des normalen Meinungsspektrums wahrgenommen wird."

Michel Abdollahi
© TVNOW / Andreas Friese

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