Waldbrände auf Hawaii Zerstörtes Paradies: Joe Biden besucht Maui – und verspricht Bewohnern Hilfe

Brände auf Haiwaii: Nach Kritik am Krisenmanagement: Joe Biden besucht Katastrophengebiet auf Maui
Sehen Sie im Video: US-Präsident Joe Biden besucht Katastrophengebiet auf Maui.






STORY: Fast zwei Wochen nach den verheerenden Waldbränden auf Hawaii ist US-Präsident Joe Biden auf der stark betroffenen Insel Maui eingetroffen. Dort will er sich mit Opfern, Retttungsteams und Behördenvertretern treffen, um die Schäden zu begutachten und über den Wiederaufbau zu beraten. Der US-Präsident will zudem weitere finanzielle Unterstützung zusagen und einen Koordinator für Katastrophen auf Bundesebene einsetzen. Die Feuer auf Maui und der Nachbarinsel Hawaii hatten zahlreiche Orte stark beschädigt, darunter auch die Touristenstadt Lahaina. Mindestens 114 Menschen kamen bei den Bränden ums Leben. Biden sprach den Menschen auf Maui sein Mitgefühl aus: "Ich kann mir nur vorstellen, wie es ist, sein Zuhause komplett zu verlieren, das bis auf die Grundmauern niedergebrannt ist, und, was noch wichtiger ist, all die Dinge, die einem wichtig sind. Von dem Ring, den er dir geschenkt hat, als du 19 Jahre alt warst, von dem besonderen Brief, der von deinem Sohn oder deiner Tochter kam." Man werde so lange helfen, wie es nötig sein, versprach Biden. Nach Ausbruch der Feuer hatte er sich fast fünf Tage nicht öffentlich geäußert und war dafür kritisiert worden. Anwohner haben auch das Krisenmanagement der lokalen Behörden bemängelt.
Mehr als 100 Menschen kamen bei den Waldbränden auf Maui ums Leben. Im zerstörten Küstenort Lahaina verspricht Joe Biden nun Hilfe für die Bewohner der gebeutelten Hawaii-Insel.

Nach den verheerenden Bränden auf Maui im US-Bundesstaat Hawaii mit weit mehr als hundert Toten hat US-Präsident Joe Biden das Katastrophengebiet besucht.

Der Präsident und First Lady Jill Biden flogen in einem Helikopter über die ausgebrannte Feuerzone, um sich aus der Luft ein Bild von der Zerstörung zu machen. Bei einem Rundgang in den Ruinen der fast vollständig zerstörten Stadt Lahaina traf Biden auf Einsatzkräfte und Überlebende der tödlichsten Brände in den USA in mehr als 100 Jahren.

Die Zerstörung sei "überwältigend", sagte Biden nach dem Besuch entlang der ausgebrannten Front Street im Herzen der einst malerischen Küstenstadt. Aus der verkohlten Kulisse ragte der über 150 Jahre alte Banyanbaum, ein bekanntes Wahrzeichen von Lahaina, hervor.

Joe Biden auf Maui: US-Präsident verspricht Hilfe beim Wiederaufbau

Der Baum stehe noch, sagte Biden. Dies sei als "sehr starkes Symbol" zuwerten, um diese Krise zu bewältigen. Der Präsident sagte den Bewohnern und den Behörden von Maui Hilfe beim Wiederaufbau der zerstörten Gebiete zu.

Während des knapp sechsstündigen Besuchs nahm Biden auch an einer Segnungszeremonie mit den Ältesten von Lahaina teil. Zeitweise trug er eine der für Hawaii typischen Lei-Blumengirlanden. In einem Bürgerzentrum mit Hunderten Gemeindemitgliedern traf Biden mit Betroffenen und Helfern zusammen. 

Die Zahl der Toten ist nach den Bränden auf der Insel inzwischen auf mindestens 114 angestiegen, wie die zuständige Bezirksverwaltung am Sonntag mitteilte. Die Zahl der Opfer könnte noch ansteigen, Hunderte Menschen wurden noch vermisst. Helfer durchsuchten mit Leichenspürhunden weiter die ausgebrannten Gebäude.

Deanne Criswell, Chefin der nationalen Katastrophenschutzbehörde Fema, teilte mit, dass etwa 85 Prozent der Feuerzone nach Opfern abgesucht worden seien. Nach Schätzungen könnte die Sucharbeit noch weitere zwei Wochen dauern.

Der Westen von Maui ist für Touristen und Besucher immer noch gesperrt. Lediglich Einsatzteams und Anwohner können die vom Feuer zerstörten Gebiete betreten. Josh Green, Gouverneur von Hawaii, appellierte bei dem Treffen mit Biden aber an Urlauber, Hawaii zu besuchen.

Andere Teile von Maui und die übrigen Inseln seien sicher und für Besucher zugänglich. Die Region bräuchte die Unterstützung durch den Tourismus, um sich schnell wieder zu erholen, sagte Green.

Die Wald- und Buschbrände waren am 8. August an mehreren Orten auf Maui und der Nachbarinsel Hawaii ausgebrochen, die den gleichen Namen wie der Bundesstaat trägt. Am Umgang der Behörden mit dem Feuer gab es heftige Kritik. So wurden etwa zu Beginn der Feuer keine Warnsirenen eingesetzt.

DPA
gfk