Nuklearwaffen sind nach wie vor die gefährlichste Waffe auf dem Planeten. So schlimm Terroranschläge wie in Paris auch immer wieder sind - die Folgen eines einzelner Atomschlag durch einen irren Autokraten wären schlicht unvorstellbar. Nun gibt einer der potenziellen Kriegstreiber Entwarnung.
Der Nordkoreanische Alleinherrscher Kim Jong Un kann die Weltbevölkerung beruhigen: Nordkorea werde seine Atomwaffen nur dann einsetzen, wenn seine Souveränität von anderen atomar bewaffneten Staaten bedroht werde, sagte Kim laut Staatsmedien beim Parteikongress in Pjöngjang. Er bezeichnete das Land als "verantwortungsvollen Atomwaffenstaat".
Kim will eine Welt ohne Atomwaffen, sagt er
Der Diktator geht sogar noch weiter: Nordkorea will sich dafür einsetzen, dass Atomwaffen weltweit abgeschafft werden. Starke Worte vom Herrscher eines Landes, das als erstes überhaupt aus dem Atomwaffensperrvertrag ausgestiegen ist - nachdem es das Werk zuvor unterschrieben hatte.
Am Anfang des Parteikongresses hatte Kim Jong Un noch mit den Erfolgen beim Bau einer Wasserstoffbombe angegeben. Der Staat behauptet nach wie vor, Anfang des Jahres ein solches Exemplar der mächtigsten Atombomben erfolgreich getestet zu haben. Experten bezweifeln das allerdings.
Erst beschwichtigen, dann drohen
Dass Nordkorea Atombomben besitzt, gilt allerdings als gesichert. Unter Kim Jong Uns Vater und Vorgänger im Amt Kim Jong Il hatte der Staat die Waffen 2006 das erste Mal erfolgreich getestet. Schon damals kündige Nordkorea an, die Waffen nicht für Erstschläge nutzen zu wollen - nur um dann mehrfach mit nuklearen Angriffen auf die USA und Südkorea zu drohen.
Kim Jong Un hat nun allerdings das Wegpacken des Nuklear-Säbels auch gleich mit weiteren Angeboten verbunden. Man wolle versuchen, die Beziehung zu den feindlichen Staaten zu verbessern, versprach er bei seiner Rede. Und auch den Lebensstandard der darbenden Bevölkerung wolle man heben.
Erster Parteitag seit 30 Jahren
Der Rahmen für die Ankündigungen ist der erste Parteitag seit den Achtziger Jahren, der aktuell in der Nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngyang stattfindet. Dazu hatte der Staat sogar 130 ausländische Journalisten ins Land gelassen. Nur zum Parteitag durften sie dann doch nicht.