Die FDP hat die Rentenpolitik zum Streitthema in der Ampel gemacht. Unter anderem soll die abschlagsfreie Frührente nach 45 Versicherungsjahren abgeschafft werden. Ziel ist es, Kosten für die Rentenkasse zu sparen und angesichts des Fachkräftemangels Anreize für eine längere Lebensarbeitszeit zu setzen. Die Regelung ist bekannt unter dem Schlagwort „Rente mit 63“, auch wenn die Altersgrenze für den Jahrgang 1961 inzwischen auf 64 Jahre und vier Monate gestiegen ist.
Die "Rente mit 63" ist auch bei Jüngeren populär
Eine überwältigende Mehrheit der Deutschen hält nichts von dem Vorschlag der FDP: 81 Prozent sind gegen eine Abschaffung der abschlagsfreien Rente nach 45 Versicherungsjahren, nur 17 Prozent sind dafür. Quer durch die Anhängerschaften der Parteien gibt es da kaum Unterschiede. 80 Prozent der Grünen-Wähler, 78 Prozent der SPD-Wähler und 73 Prozent der Wähler von CDU/CSU sind für die Beibehaltung. Sogar die FDP-Wähler sind zu 79 Prozent dieser Meinung. Am größten ist die Unterstützung bei Anhängern der AfD (86 Prozent) und des Bündnisses Sahra Wagenknecht (95 Prozent).
Auch in den Altersgruppen gibt es kaum Unterschiede. Selbst bei den 18- bis 29-Jährigen sind 83 Prozent dafür, die Regelung nicht anzutasten. Es überwiegt also offenbar der Respekt für eine 45-jährige Arbeitsleistung und nicht die Sorge um die Lage der Rentenkasse in der Zukunft. Nur die Selbstständigen sehen das ganze Thema etwas anders: Von ihnen sind 36 Prozent für eine Abschaffung und nur für 55 Prozent für eine Beibehaltung der abschlagsfreien Rente nach 45 Versicherungsjahren.
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa für den stern und RTL Deutschland am 15. und 16. Mai 2024 erhoben. Datenbasis: 1002 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte