Ukraine wehrt 23 russische Kamikaze-Drohnen ab +++ Britischer Geheimdienst meldet neue russische Kampfeinheiten +++ Polen verstärkt Truppen an belarussischer Grenze +++ Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine im stern-Newsblog.
Die Meldungen des 525. Tages von Russlands Krieg gegen die Ukraine im stern-Newsblog:
Rune Weichert
Angesichts von wiederholten russischen Angriffen auf ukrainische Hafeninfrastruktur und Getreide-Lager mahnt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut mehr internationale Unterstützung bei der Flugabwehr an. "Gemeinsam mit unseren Partnern tun wir unser Bestes, um die Lieferung von Luftverteidigungssystemen zu steigern", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache. "Jeder Angriff ist ein gemeinsames Problem. Nicht nur für die Ukraine, sondern auch für all diejenigen in der Welt, deren Stabilität Russland zu zerstören versucht."
Mit seinem Angriffskrieg wolle Moskau eine "globale Katastrophe" herbeiführen, sagt Selenskyj. Die russischen Angreifer spekulierten auf Krisen am Lebensmittelmarkt und steigende Preise, von denen sie dann selbst profitieren könnten, fügt er hinzu. Russland, das bereits seit mehr als 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, hatte im Juli unter internationalem Protest ein Abkommen zum Export ukrainischen Getreides aufgekündigt und bombardiert seitdem immer wieder ukrainische Häfen.
Mit seinem Angriffskrieg wolle Moskau eine "globale Katastrophe" herbeiführen, sagt Selenskyj. Die russischen Angreifer spekulierten auf Krisen am Lebensmittelmarkt und steigende Preise, von denen sie dann selbst profitieren könnten, fügt er hinzu. Russland, das bereits seit mehr als 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, hatte im Juli unter internationalem Protest ein Abkommen zum Export ukrainischen Getreides aufgekündigt und bombardiert seitdem immer wieder ukrainische Häfen.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Rune Weichert
Russland schränkt die Schifffahrt durch die Straße von Kertsch, die das Schwarze Meer und das Asowsche Meer miteinander verbindet, weiter ein. Auch der Luftraum über der Meerenge sei gesperrt, teilt das russische Verteidigungsministerium mit. In einem als "vorübergehend gefährlich" markierten Bereich sei die Durchfahrt durch die Meerenge für Schiffe verboten – es sei denn, sie seien tagsüber in offiziell empfohlenen Fahrrinnen unterwegs, heißt es. Ausnahmen gelten demnach etwa für Wasserfahrzeuge der russischen Marine und des Grenzschutzes.
Eine offizielle Begründung wird nicht genannt. Über die Straße von Kertsch führt allerdings die Krim-Brücke, die die von Moskau annektierte ukrainische Halbinsel Krim und das russische Festland miteinander verbindet. Erst vor wenigen Wochen wurde das 19 Kilometer lange Bauwerk beschädigt – Moskau führt das auf einen Drohnenangriff zurück und macht die Ukraine dafür verantwortlich.
Eine offizielle Begründung wird nicht genannt. Über die Straße von Kertsch führt allerdings die Krim-Brücke, die die von Moskau annektierte ukrainische Halbinsel Krim und das russische Festland miteinander verbindet. Erst vor wenigen Wochen wurde das 19 Kilometer lange Bauwerk beschädigt – Moskau führt das auf einen Drohnenangriff zurück und macht die Ukraine dafür verantwortlich.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Yannik Schüller
In Russland haben die Gouverneure der an die Ukraine angrenzenden Regionen Kursk und Belgorod die Bewaffnung von "Volksmilizen" zur Verteidigung gegen Angreifer aus der Ukraine angekündigt.
Dies geschehe, da seine Region seit Monaten "fast täglich" von "aus der Ukraine kommenden terroristischen Angriffen" getroffen werde, erklärt der Gouverneur von Kursk, Roman Starowojt, im Online-Dienst Telegram. In "naher Zukunft" werde die Anzahl der Waffen für die Miliz auf 300 erhöht, ergänzt er
Dies geschehe, da seine Region seit Monaten "fast täglich" von "aus der Ukraine kommenden terroristischen Angriffen" getroffen werde, erklärt der Gouverneur von Kursk, Roman Starowojt, im Online-Dienst Telegram. In "naher Zukunft" werde die Anzahl der Waffen für die Miliz auf 300 erhöht, ergänzt er
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow nennt die Ausrüstung der Milizen "rechtmäßig" und "notwendig" aufgrund der "Attentate", die aus dem Gebiet der Ukraine heraus verübt würden.
Die an die Ukraine angrenzenden russischen Regionen werden seit Monaten regelmäßig mit Drohnen attackiert. Russland beschuldigt die ukrainische Regierung, dahinter zu stecken.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Niels Kruse
Mensch und Maschine: Ein Panzerfahrer der 93. mechanisierten Brigade bei einer Übung in der Donezk-Region.
Anatolii Stepanov. AFP
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Niels Kruse
Estland, Lettland und Litauen nabeln sich weiter von Russland ab: Im Februar 2025 wollen sie ihre bislang ans russische Energiesystem gekoppelten Stromnetze mit dem übrigen Kontinentaleuropa synchronisieren. Die dazu nötige Vereinbarung soll in den kommenden Tagen von den Regierungschefs der drei EU- und Nato-Länder gebilligt werden und sieht vor, dass sich die drei Staaten ein halbes Jahr vor der Synchronisierung gemeinsam aus dem mit russischen und belarussischen Netzbetreibern geschlossenen, noch aus Sowjetzeiten stammenden Brell-Vertrag zurückziehen.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Yannik Schüller
In Russland sind erneut Kreiswehrersatzämter vor einer befürchteten neuen Mobilmachung für den Krieg in der Ukraine Ziele von Brandanschlägen geworden.
In der Nähe von St. Petersburg hat ein 76-Jähriger in Wsewoloschsk eine solche Militäreinrichtung mit Molotow-Cocktails angegriffen, wie das Internetnachrichtenportal Fontanka.ru berichtet. Ein im Internet veröffentlichtes Video zeigte den Angriff auf die Fassade und die geparkten Autos vor dem örtlichen Militärkommissariat.
In der Nähe von St. Petersburg hat ein 76-Jähriger in Wsewoloschsk eine solche Militäreinrichtung mit Molotow-Cocktails angegriffen, wie das Internetnachrichtenportal Fontanka.ru berichtet. Ein im Internet veröffentlichtes Video zeigte den Angriff auf die Fassade und die geparkten Autos vor dem örtlichen Militärkommissariat.
Ein weiteres Online-Video zeigt eine Frau, die einen Brandsatz vor den Türen eines Kreiswehrersatzamtes in St. Petersburg selbst anzündet. In der Hauptstadt Moskau hat eine Frau gestern Abend einen Molotow-Cocktail auf ein Militärkommissariat geworfen. In Ischimbaj nahe der russisch-kasachischen Grenze hat eine 18-Jährige die Tür einer Einberufungsstelle angezündet. Und in der Nacht hat ein Mann Medien zufolge in der Hafenstadt Nachodka in der fernöstlichen Region Primorje am japanischen Meer zwei Brandsätze in ein Militärgebäude geschleudert.
Schätzungen russischer Regierungsgegner zufolge gab es seit dem Kriegsbeginn über 130 Brandanschläge auf Regierungs- und Militärobjekte, davon 30 allein seit dem Wochenende.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Yannik Schüller
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den russischen Staatschef Wladimir Putin dazu aufgerufen, jede Eskalation im Konflikt mit der Ukraine um das Schwarze Meer zu vermeiden.
Bei einem Telefongespräch habe Erdogan Putin gesagt, dass keine Schritte unternommen werden sollten, mit denen die Spannungen eskalieren würden, erklärt die türkische Präsidentschaft. Erdogan habe die Bedeutung des Getreideabkommens betont, das "eine Brücke für den Frieden" sei.
Bei einem Telefongespräch habe Erdogan Putin gesagt, dass keine Schritte unternommen werden sollten, mit denen die Spannungen eskalieren würden, erklärt die türkische Präsidentschaft. Erdogan habe die Bedeutung des Getreideabkommens betont, das "eine Brücke für den Frieden" sei.
Das von der Türkei und der UNO ausgehandelte Abkommen hatte es der Ukraine erlaubt, Getreide über ihre Schwarzmeer-Häfen zu exportieren. Die Einigung zerbrach im vergangenen Monat, als Moskau sich von dem Abkommen zurückzog.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Russische Kriegsmarine hält Ostsee-Manöver mit 6000 Soldaten ab
Yannik Schüller
Russland hat den Start von Militärübungen in der Ostsee verkündet.
Das Manöver "Ocean Shield 2023" sei unter Beteiligung von mehr als 30 Kampf- und anderen Schiffen, 20 Unterstützungsschiffen, 30 Flugzeugen und rund 6000 Militärangehörigen gestartet, erklärt das russische Verteidigungsministerium. Das Ziel der Übungen sei die Überprüfung der "Fähigkeit der Militärflotte, Russlands nationale Interessen zu verteidigen".
Das Manöver "Ocean Shield 2023" sei unter Beteiligung von mehr als 30 Kampf- und anderen Schiffen, 20 Unterstützungsschiffen, 30 Flugzeugen und rund 6000 Militärangehörigen gestartet, erklärt das russische Verteidigungsministerium. Das Ziel der Übungen sei die Überprüfung der "Fähigkeit der Militärflotte, Russlands nationale Interessen zu verteidigen".
Das Manöver findet vor dem Hintergrund wachsender Spannungen mit europäischen Ländern hinsichtlich des Konflikts in der Ukraine statt. Die Ostsee ist hauptsächlich von Mitgliedsstaaten des Militärbündnisses Nato umringt, das Moskau als existentielle Bedrohung ansieht.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Christine Leitner
Die Ukraine korrigiert die abgewehrten russischen Angriffe nach oben. Statt zehn seien insgesamt 23 Drohnen vernichtet worden, heißt es aus Kiew. In der Schwarzmeerregion Odessa traf ein Teil der Drohnen die Hafeninfrastruktur, teilt die Flugabwehr mit. Medien zufolge gab es im Hafen von Ismajil an der Donau Explosionen und Feuer. Mindestens ein Getreidesilo sei beschädigt worden. Es habe keine Opfer oder ernsthafte Zerstörungen gegeben, sagt der Leiter der Kiewer Behörde, Serhij Popko. Der Feind habe Shahed-Drohnen aus iranischer Produktion eingesetzt.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Christine Leitner
Die Jungen Liberalen haben die Bundesregierung aufgerufen, der Ukraine auch weiterreichende Marschflugkörper vom Typ Taurus zu liefern. Anstrengungen Deutschlands, die Ukraine im Kampf um Freiheit und Souveränität zu unterstützen, müssten verstärkt werden, sagt die Bundesvorsitzende der FDP-Jugendorganisation, Franziska Brandmann, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
„Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine wütet nach wie vor. Die russische Aufkündigung des Getreideabkommens und die Bombardierungen ukrainischer Häfen, inklusive gezielter Angriffe auf zivile Strukturen und kulturelle Einrichtungen, stellt eine neue Eskalation dar. Großbritannien hat in den letzten Monaten bereits vergleichbare Marschflugkörper geliefert, Frankreich hat sich ebenfalls zu einer Lieferung bereiterklärt. Das ist bemerkenswert, da der Bundeskanzler ja sonst nicht müde wird zu betonen, man handle im Einklang mit Verbündeten.“Bundesvorsitzende der FDP-Jugendorganisation, Franziska Brandmann
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
London: Russland baut neue Kampfeinheiten auf
Christine Leitner
Russland baut für den Krieg gegen die Ukraine nach Einschätzung britischer Geheimdienste erstmals in größerem Maßstab neue Kampfeinheiten auf. In den vergangenen zwei Monaten seien wahrscheinlich mehrere Formationen gebildet worden, darunter die 25. Armee, teilt das britische Verteidigungsministerium mit.
"Russland wird wahrscheinlich jede neue Formation als Reservetruppe in der Ukraine einsetzen", heißt es weiter. "Längerfristig strebt Russland jedoch eine Stärkung seiner Streitkräfte gegenüber der Nato an." Die Behörde zeigt sich skeptisch: "Ohne eine große neue Welle einer verpflichtenden Mobilmachung wird Russland wahrscheinlich nicht genug neue Truppen finden, um auch nur eine neue Armee zu versorgen."
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Christine Leitner
Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist Behördenangaben zufolge in der Nacht erneut von Russland angegriffen worden. Die ukrainische Luftabwehr habe alle zehn sogenannten Kamikaze-Drohnen zerstört, teilt die städtische Militärverwaltung laut ukrainischer Nachrichtenagentur Ukrinform mit. Sie seien aus mehreren Richtungen gekommen. Ersten Informationen zufolge habe es keine Opfer oder ernsthafte Zerstörungen gegeben, sagt der Leiter der Behörde, Serhij Popko. Der Feind habe Shahed-Drohnen aus iranischer Produktion eingesetzt.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Christine Leitner
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist das Sowjetemblem von der riesigen Mutter-Heimat-Statue abmontiert worden. Auf Fotos war zu sehen, wie Arbeiter an dem über 100 Meter hohen Monument Hammer und Sichel entfernten. Sie sollen nun durch den Dreizack, das Staatswappen der Ukraine, ersetzt werden. Bis zum 24. August sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Das "Mutterlanddenkmal", nachdem Arbeiter ein sowjetisches Emblem vom Schild des Denkmals entfernt haben. Jae C. Hong/AP/dpa
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
DPA · AFP
cl / yks