Der "Pacific Surfliner" gehört zu den meistfrequentierten Bahnstrecken in den Vereinigten Staaten. Bis zu acht Millionen Passagiere sind auf dem gut 200 Kilometer langem Abschnitt unterwegs. Die 140 Jahre alte Eisenbahntrasse führt teilweise dicht am Pazifischen Ozean entlang. Das macht die Fahrt zwischen den Metropolen Los Angeles und San Diego nicht nur zu einer der schönsten Zugfahrten an der Westküste, sondern bereitet der Betreibergesellschaft Amtrak zunehmend Probleme.
Vor wenigen Wochen musste die für Pendler und auch Touristen wichtige Verbindung gesperrt werden. Stürme hatten in jüngster Zeit an einigen Abschnitten wie bei San Clemente den Strand abgetragen. Es bleibt kein Puffer mehr zwischen Meer und Bahn. Die Wellen schwappen daher bis auf die Schienen, unterspülen die Gleise und reißen den Schotter weg.
Außerdem senkt sich der Boden bedenklich. In der Luxus-Siedlung Cyprus Shore, wo die mehrere Millionen US-Dollar teuren Villen am Steilufer mit Meerblick stehen, kam es bereits zu Erdrutschen. Zwei Häuser mit rissigen Wänden wurden unbewohnbar.
"Sowohl Metrolink als auch Amtrak stellten den Dienst am 30. September ein, nachdem im Bereich eines alten Erdrutsches unmittelbar nördlich der Grenze von San Diego County erneut Erdbewegungen festgestellt wurden, die der Eisenbahn seit Jahren regelmäßig Schwierigkeiten bereiten“, heißt es in der "Los Angeles Times". Innerhalb von 13 Monaten haben sich die Schienen um mehr als 70 Zentimeter bewegt.
Erosion nagt an der Bahntrasse
Während die Küste mit tonnenschweren Gesteinsbrocken befestigt wird, um das Gleisbett zu stabilisieren, verkehren Busse auf dem gesperrten Abschnitt zwischen Irvine and Oceanside als Schienersatzverkehr.
Nach Ansicht von Wissenschaftlern wird hier das Problem der Erderhitzung sichtbar. Heftigere Stürme und der Anstieg des Meeresspiegels infolge schmelzender Eiskappen und Gletscher wird an der 2000 Kilometer langen Westküste Kaliforniens zu weiteren Problemen führen.
Quellen: www.pacificsurfliner.com, "Los Angeles Times“ und "AFP"
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