Das Flugzeug mit seinen hängenden Flügeln und vier Düsentriebwerken ist größer als ein Jumbojet und ein Relikt aus dem Kalten Krieg. Die Antonow AN-124 entstand noch in der Sowjetunion in den frühen 1980er Jahren, um mobile Abschussrampen mit Atomraketen ständig in der Luft zu halten. Im Ernstfall konnte das Transportflugzeug auf unwegsamen Pisten landen. Dank der riesigen Bug- und Hecktüren war die Ladung schnell im Freien und die Nuklearwaffe in Stellung gebracht.

Mit dem Zerfall der Sowjetunion bekamen die Flugzeuge als Frachtflieger neue Aufgaben. Die größten Flotten betreiben die russische Volga-Dnepr Airlines (12 Exemplare) und ukrainische Antonov Airlines (7 Exemplare), die beide auf dem Flughafen Leipzig-Halle je ein eigenes Wartungszentrum betreiben.
Der Bauch einer Antonow An-124 ist riesig: 41 Meter lang, 4,4 Meter hoch und 6,4 Meter breit. Das Fassungsvermögen beträgt 120 Tonnen, das maximale Startgewicht ungefähr 400 Tonnen. Sie überflügelt damit sogar die C-5 Galaxy von Lockheed, die die Amerikaner nicht an Privatunternehmen vermieten.
Aber mit der An-124 können schweres Gerät für die Ölförderung, Reaktoren und Turbinen befördert werden. Auch wurden schon Triebwerke für die Boeing 777 und Komponenten für die Airbus A380-Produktion per Charterflug transportiert.
Zwei Exemplare von Antonov Airlines fliegen auch regelmäßig Ausrüstung für 16 Nato-Staaten. Im Rahmen des SALIS-Abkommens, das für Strategic Airlift International Solution steht, hat sich der Westen eine Mindestnutzungen von 1600 Flugstunden pro Jahr bis 2026 gesichert.
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