Champions League: Union Berlin bei Real Madrid – Duell zweier Welten | STERN.de

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Anlässlich des langersehnten 10. Titels in der Champions League ("La Decima") im Jahr 2014 wurde der Erfolg mit der Komposition einer Hymne gefeiert. Das Lied "Hala Madrid y nada más" erreichte nach dem Triumph Platz eins der spanischen Charts und ertönt seitdem vor jedem Heimspiel und bei jedem Tor der Madrilenen. — Die Hymnen

Anlässlich des langersehnten 10. Titels in der Champions League ("La Decima") im Jahr 2014 wurde der Erfolg mit der Komposition einer Hymne gefeiert. Das Lied "Hala Madrid y nada más" erreichte nach dem Triumph Platz eins der spanischen Charts und ertönt seitdem vor jedem Heimspiel und bei jedem Tor der Madrilenen.

© David Ramos / Getty Images

Wer hätte vor fünf Jahren daran geglaubt, dass Union Berlin eines Tages im Bernabéu um den größten Titel des Klub-Fußballs spielt. Der unglaubliche Aufstieg der Eisernen wird besonders im Vergleich mit dem spanischen Rekordmeister deutlich...

Den höchsten Marktwert im Kader der Königlichen hat Vinicius Junior. 150 Millionen Euro schwer ist der 23-jährige Brasilianer – nur Erling Haaland und Kylian Mbappé sind mehr wert. Nach anfänglichen Schwierigkeiten ist Vinicius mittlerweile der Star in der Real-Offensive. Besonders sein Siegtor im Champions-League-Finale 2022 gegen den FC Liverpool bleibt in Erinnerung. Mit Jude Bellingham, Rodrygo und Federico Valverde sind noch drei weitere Spieler der Madrilenen über 100 Millionen Euro wert.

Der wertvollste Spieler der Unioner ist nicht einmal fest verpflichtet. Der US-Amerikaner Brendan Aaronson kam diesen Sommer per Leihe vom Premier League-Absteiger Leeds United. Sein Marktwert beläuft sich auf 25 Millionen Euro. Danilo Doekhi, Sheraldo Becker und Robin Gosens kommen jeweils auf Summen von 15 bis 17 Millionen Euro Marktwert.

Carlo Ancelotti ist Mr. Champions League. Vier Mal, je doppelt mit dem AC Mailand und Real Madrid, konnte er den Henkelpott schon sein Eigen nennen – Rekord unter den Trainern. Don Carlo schreibt in seinem Buch über seine Bewunderung für Vito Corleone aus dem Film "Der Pate". Wer ruhig und überlegt handele, verströme Macht und Autorität – so sei auch sein Führungsstil. Manche sagen sogar, er könne sein Team nur mit seiner linken Augenbraue führen. Es ist die letzte Saison Ancelottis bei Real Madrid – 2024 übernimmt er den Trainerposten der brasilianischen Nationalmannschaft.

Von Vergleichen mit Mafia-Bossen ist Urs Fischer weit entfernt. Der 57-jährige Schweizer steht nicht nur für Bodenständigkeit, sondern auch für Erfolg. 2018 übernahm er die Köpenicker in der 2. Liga, stieg direkt auf und verbesserte seitdem jährlich die Platzierung des Vereins. Fischer steht ungern im Vordergrund und lässt seine Arbeit für sich sprechen. Sein Lieblingshobby ist das Fliegenfischen.

Da staunt Unions Sport-Geschäftsführer Oliver Ruhnert nicht schlecht. Das Estadio Santiago Bernabéu hat mit seinen über 81.000 Plätzen schon so manche magische Europapokal-Nacht erlebt. Ende des Jahres sollen die aufwendigen Umbaumaßnahmen im und am Stadion beendet werden. Der Verein lässt sich die Renovierung über eine Milliarde Euro kosten.

Champions League an der Alten Försterei – der Traum vieler Fans wird trotz erfolgreicher Qualifikation nicht wahr werden. Das kultige Stadion ist mit seinen 22.000 Plätzen schlicht zu klein. Deswegen zieht man nun für die Heimspiele ins Olympiastadion, wo normalerweise Stadtrivale Hertha hausiert. Wahrscheinlich werden die Unioner auch bald in der Bundesliga dort spielen. 2025 sollen nämlich Baumaßnahmen am Stadion an der Alten Försterei die Kapazität um rund 15.000 Plätze erhöhen. Beim Umbau sollen auch wieder die eigenen Anhänger eingebunden werden. 2008 haben bereits über 2000 Fans freiwillig ihre Arena auf der "geilsten Baustelle der Welt" saniert.

Nirgendwo wird der Kräfteunterschied der beiden Vereine so deutlich wie im Titelvergleich. Real Madrid ist mit 14 Titeln mit weitem Abstand Rekord-Sieger der Champions-League. Alleine in den letzten zehn Jahren ging der Henkelpott fünf Mal nach Madrid. 35 spanische Meisterschaften und 20 spanische Pokalsiege sind da beinahe nebensächlich.

Größere Titel für Union Berlin gab es nur in Zeiten des geteilten Deutschlands. 1968 gewannen die Eisernen den FDGB-Pokal. Der DDR-Pokal wurde vom Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB) ausgeschrieben. Gegen den FC Carl Zeiss Jena setzte man sich mit 2:1 durch. Vor dem Stadion an der Alten Försterei erinnert heute ein Denkmal der damaligen Sieger Ulrich Prüfke und Ralph Quest an den größten Titel der Vereinsgeschichte.

Nach dem Abgang von Weltfußballer Karim Benzema nach Saudi-Arabien klaffte eine Lücke im Sturm von Real Madrid. Die wenigsten hätten wohl damit gerechnet, dass der 20-jährige Jude Bellingham diese füllt. Bellingham kam im Sommer für die stolze Summe von 103 Millionen Euro aus Dortmund und war ursprünglich als defensiver Mittelfeld-Spieler eingeplant. Doch nach fünf Spieltagen führt der Engländer die Torschützenliste der spanischen Liga mit fünf Treffern an.

Damit hat Bellingham sogar ein Tor mehr auf dem Konto als Union-Stürmer Kevin Behrens. Gerade sein Hattrick am ersten Spieltag gegen Mainz 05 ließ Stimmen laut werden, Behrens müsse in der Nationalmannschaft spielen. Jedes seiner vier Saisontore erzielte Behrens mit dem Kopf. Bis 2018 kickte Behrens noch für Saarbrücken in der Regionalliga – fünf Jahre später spielt er Königsklasse.

Anlässlich des langersehnten 10. Titels in der Champions League ("La Decima") im Jahr 2014 wurde der Erfolg mit der Komposition einer Hymne gefeiert. Das Lied "Hala Madrid y nada más" erreichte nach dem Triumph Platz eins der spanischen Charts und ertönt seitdem vor jedem Heimspiel und bei jedem Tor der Madrilenen.

"Wir aus dem Osten geh'n immer nach vorn, Schulter an Schulter für Eisern Union". So beginnt die Vereinshymne "Eisern Union" der Berliner, die von Nina Hagen gesungen wird. Die Ost-Berlinerin performte den Song sogar 1998 live, als Union in der Regionalliga Nordost gegen Chemnitz spielte. Seitdem läuft die Hymne bei jedem Heimspiel.

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