Es ist ein Elend mit Corona und dem Sport. Gerade hatte man sich wieder an die Fans im Stadion, an die Atmosphäre aus Bier, Ball und Bratwurst gewöhnt, da sorgte Omikron wieder für die Rückkehr der ungeliebten Geisterspiele. Und nicht nur das: Kaum einer stieg mehr durch, wo gar keine Fans erlaubt waren, wo vielleicht nur 750 und warum in München bis zu 10.000 Fans ins Stadion durften.
Immerhin: Mit dem Durcheinander soll es jetzt vorbei sein. Nach einem Beschluss der Chefinnen und Chefs der Staats- und Senatskanzleien dürfen bundesweit bei überregionalen Großveranstaltungen wieder mehr Zuschauer zugelassen werden – im Freien bis zu 10.000 bei einer Auslastung von maximal 50 Prozent, in Innenräumen bis zu 4000 bei einer Auslastung von maximal 30 Prozent. Dieser Beschluss von Mittwoch, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, ist für die Bundesländer bindend, muss aber noch in die jeweiligen Corona-Verordnungen übernommen werden.
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Quelle: "Forbes Magazine"
NRW will Beschluss noch bis zum Wochenende umsetzen
In Nordrhein-Westfallen sollen die neuen Regeln nach Angaben aus Regierungskreisen noch am heutigen Mittwoch umgesetzt werden. Die drei Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund, 1. FC Köln und Arminia Bielefeld, die gegen die vorherige NRW-Verordnung mit der Beschränkung auf 750 Zuschauer juristisch vorgegangen waren, dürften damit in ihren Heimspielen am Wochenende wieder deutlich mehr Fans empfangen.
"Ich würde mich unglaublich freuen, wenn Zuschauer wieder zugelassen sind", sagte Bayer Leverkusens Sportdirektor Simon Rolfes. Bayer spielt am Sonntag in Dortmund. "Das motiviert die Spieler unglaublich. Und das ist ein Zeichen, in welche Richtung es gehen kann, auch in den nächsten Monaten. Wir haben so schöne Stadien in Deutschland, da gehören mehr Zuschauer rein als nur ein paar hundert", fügte Rolfes an.
Bund und Länder hatten in der vergangenen Corona-Konferenz am 24. Januar beschlossen, dass bis zum 9. Februar einheitliche Regeln vereinbart werden sollen. In der Folge wurde allerdings beispielsweise in Bayern bereits die Zulassung von bis zu 10.000 Menschen bei maximal 25 Prozent der Gesamtkapazität erlaubt. Auch in weiteren Bundesländern unterscheiden sich die Regeln noch teils deutlich.
Auch Fußball-Bundesligist RB Leipzig war in Sachsen vor Gericht gezogen, die Landesregierung hatte dann aber von sich aus die Zuschauerbeschränkung von zuvor 1000 Fans angehoben. Kurz vor dem Beschluss der Staats- und Senatskanzleien hatte sich am Mittwoch auch das Bundesinnenministerium für eine einheitliche Regelung ausgesprochen "die die anhaltenden Erfordernisse der Pandemie angemessen berücksichtigt".
Strikte Corona-Vorgaben beim Stadionbesuch bleiben bestehen
In dem Beschluss sind weiterhin strikte Corona-Vorgaben enthalten. "Für überregionale Großveranstaltungen gilt die Pflicht zum Tragen mindestens einer medizinischen Maske", heißt es. "Zusätzlich werden auf Grundlage der jeweiligen Landesregelungen Vorgaben für Schutz- und Hygienekonzepte, Einlassmanagement und Abstandsregelungen und ggf. weitere Schutzmaßnahmen getroffen." Zulässig ist die Ausrichtung überregionaler Großveranstaltungen nur mit Vorgaben der 2G-Regel oder 2G-Plus-Regel.

Kleiner Haken bei der Sache: Laut Protokollerklärung kündigten die Bundesländer Bayern, Sachsen und Sachsen-Anhalt an, "im Rahmen ihrer Regelungen allerdings geringfügig" abweichen zu wollen. Mecklenburg-Vorpommern ließ anmerken, es sei der "Auffassung, dass der vorgesehene Rahmen in der gegenwärtigen Phase der Pandemie aktuell nicht ausgeschöpft werden sollte".
Und in Berlin, wo die Hertha bereits am Freitag auf den VfL Bochum trifft, dürfte es zunächst auch bei den zuletzt erlaubten 3000 Fans bleiben, da der Senat sich nach Angaben der Gesundheitsverwaltung erst am nächsten Dienstag mit dem Thema beschäftigen wird.