1. Bundesliga Augsburg punktet auch gegen Bremen

Bayern-Jäger Werder Bremen wollte in Augsburg den Rückstand auf den Rekordmeister verkürzen. Dass es am Ende aber nur zu einem 1:1 reichte, war Simon Jentzsch geschuldet, der sich auch von einem Fingerbruch nicht aufhalten ließ und Werders Stürmer zur Verzweiflung brachte.

Sechs Punkte betrug der Vorsprung der Bayern auf Werder vor der Partie auf den Fünften der Tabelle. Die Bremer hatten zuletzt  zweimal in Folge verloren und wollten mit Rückkehrer Tim Wiese unbedingt beim Aufsteiger siegen. Dieser hatte selbst scheinbar ein Problem im Tor, musste Simon Jentzsch doch mit gebrochenem Ringfinger halten.

Am Ende hieß es 1:1 (0:0). Axel Bellinghausen hatte die Gastgeber kurz nach der Pause nach einem schweren Fehler von Andreas Wolf in Führung gebracht. Werder erhöhte danach den Druck, doch einzig Claudio Pizarro konnte den großartig haltenden Augsburger Keeper bezwingen.

Wiese zurück im Tor – Jentzsch mit gebrochenem Finger

Thomas Schaaf wechselte seine zuletzt erfolglose Elf auf zwei Positionen. Tim Wiese kehrte nach seiner Rotsperre ins Tor zurück und Aleksandar Ignjovski verdrängte Philipp Bargfrede von der Sechserposition. Jos Luhukay vertraute auf der Gegenseite hingegen der Mannschaft, die zuletzt in Mainz den ersten Sieg in der Eliteklasse errungen hatte. Keeper Simon Jentzsch spielte trotz eines gebrochenen Ringfingers dank eines Spezialhandschuhs.

Beide Mannschaften begannen spielfreudig mit Zug nach vorne. Axel Bellinghausen schickte einen ersten Flachpass ins Zentrum, wo Akagi Gogia und Sascha Mölders nur knapp verpassten. Der Torschütze aus dem Mainz-Spiel, Jan-Ingwer Callsen-Bracker versuchte es aus der zweiten Reihe, verpasste das linke Toreck aber.

Auf der Gegenseite verpassten Ignjovski aus zwanzig wie Rosenberg aus 14 Metern eine mögliche Führung. Die erste Viertelstunde wurde zudem mit Gelben Karten gegen Daniel Baier und Sokratis garniert. In der Folge kontrollierte Werder die Partie, hielt den Gegner fern vom eigenen Kasten und kam in der 21. Minute zu einem Lattentreffer.

Rosenbergs Lattentreffer

Aaron Hunt flankte einen Freistoß in die Mitte, die von Rosenberg per Hinterkopf Richtung des linken Torwinkels verlängert wurde. Der lädierte Jentzsch reagierte aber blitzschnell und lenkte den Ball ans Gebälk.Den nächsten Freistoß schickte Hunt aus großer Entfernung direkt aufs Tor. Jentzsch war auf dem Posten, boxte den Ball aus dem linken Eck.

Augsburg verlegte sich auf Konter, dabei musste Naldo gegen Bellinghausen mit einer erstklassigen Grätsche im eigenen Strafraum retten. Werder agierte zwar feldüberlegen, wurde aber im ersten Durchgang nur noch gefährlich als sich Uwe Möhrle gegen Claudio Pizarro verschätzte, der für Sokratis auflegte. Der Grieche setzte einen Drehschuss aus fünfzehn Metern knapp am Augsburger Gehäuse vorbei.

Die nächste Chance hatte der Gastgeber. Mölders bediente Bellinghausen, der aus spitzem Winkel am gut reagierenden Wiese scheiterte (34.). In den letzten zehn Minuten des ersten Durchgangs befreiten sich die Augsburger etwas vom Druck, doch in der Schlussminute hatten sie Glück. Hunt flankte flach von links auf den ersten Pfosten. Pizarro setzte per Hacke Rosenberg ein, der aber frei sieben Meter vor dem Tor kläglich versagte und den Ball per Aufsetzer über die Latte beförderte.

Bellinghausens Führungstreffer

Hatte es lange Zeit so ausgesehen, als ob die Bremer Führung nur eine Frage der Zeit sei, ging es torlos in die Pause. Die Hanseaten schafften es nicht Pizarro einen Abschluss zu ermöglichen. Dessen Kollege Rosenberg hatte einerseits Pech mit seinem Lattentreffer, aber auch leichtfertig die beste Möglichkeit der Partie vergeben.

Luhukay entschied sich zu Beginn der zweiten Hälfte für einen Wechsel. Daniel Brinkmann ersetzte Gogia. Keine vier Minuten später hieß es 1:0 für den FCA. Andreas Wolf schlug ein Luftloch vor dem eigenen Strafraum nach Zuspiel von Naldo. Mölders schnappte sich die Kugel, legte elegant per Hacke diese in den Lauf von Bellinghausen, der keine Mühe hatte aus acht Metern gegen Wiese zu vollenden.

Werder kam nicht gefährlich in den Strafraum. Schaaf reagierte mit einem Wechsel nach 58 Minuten und brachte Sandro Wagner für den blassen Marko Marin. Der Tausch zeigte vorerst keine Wirkung, weshalb fünf Minuten später Mehmet Ekici auf den Platz für Sokratis geschickt wurde. Augsburg nahm den Torschützen vorzeitig vom Feld, Tobias Werner sollte helfen den Vorsprung in den Schlussminuten zu verteidigen.

Ecke – Kopfball Pizarro – Tor

Augsburg verteidigte mit viel Laufarbeit die Führung. Der ballführende Gegenspieler wurde oft gedoppelt. Folglich musste in der 68. Minute ein Standard für den Bremer Ausgleich herhalten. Joker Ekici brachte eine Ecke an den Fünfer. Dort verlängerte Unglücksrabe Wolf auf den zweiten Pfosten, wo niemand anders als Claudio Pizarro im Rücken von Sebastian Langkamp wartete und den Ball mit seinem Schädel über die Linie drückte.

Werder drückte weiter und hatte acht Minuten später die große Gelegenheit zum Siegtreffer. Rosenberg setzte Pizarro sechs Meter vor dem Tor ein, doch der Stürmer scheiterte an Jentzsch wie auch in der 82. Minute. Möhrle leistete sich einen Fehlpass vor dem eigenen Strafraum. Werder schaltete schnell um. Hunt bediente Pizarro, der Jentzsch nun tunneln wollte, doch der Routinier ließ sich nicht narren und parierte wieder. Anschließend haute Wagner den Nachschuss in den Augsburger Nachthimmel.

Von den gastgebenden Schwaben war in der letzten halben Stunde offensiv nichts mehr zu sehen. Anders Werder, das bis zum Schluss drückte. Ekici spielte auf Wagner, der in den Strafraum eindrang, sich gut durchsetzte, aber den Ball knapp über die Latte jagte (88.).

Doch zum Auswärtssieg reichte es nicht mehr. Am Ende hieß es 1:1, was der FC Bayern nicht ungern sehen wird, beträgt der Vorsprung auf die ärgsten Konkurrenten weiterhin mindestens fünf Punkte. Werder muss am nächsten Spieltag erneut auswärts in Mainz ran. Für den FCA stehen in der nächsten Woche zwei Partien in fremden Stadien auf dem Programm. Im Pokal geht es nach Leipzig, danach zum 1. FC Köln.

Uwe Toebe

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